20.09.2018 - 11:18

Zusammenarbeit von Knorr-Bremse und Continental für hochautomatisiertes Fahren von Nutzfahrzeugen

Zusammenarbeit von Knorr-Bremse und Continental für hochautomatisiertes Fahren von Nutzfahrzeugen

© Knorr-Bremse/Continental

Knorr-Bremse und Continental haben ihre Zusammenarbeit zur Entwicklung einer kompletten Systemlösung für das hochautomatisierte Fahren (HAD) bei Nutzfahrzeugen bekannt gegeben. Zunächst soll sich die Zusammenarbeit auf das Platooning konzentrieren und anschließend auch das automatisierte Fahren auf der Autobahn umfassen.

Auf der IAA geben beide Unternehmen mit einer filmischen Platooning-Demonstration einen ersten Eindruck von den neuen automatierten Fahrfunktionen in der Praxis, die alle Funktionen für Fahrassistenz und das hochautomatisierte Fahren beinhaltet. Hierzu gehören die Umfelderkennung, Fahrplanung und -entscheidung sowie die Steuerung der beteiligten Aktuatorsysteme wie Lenkung und Bremssystem im Fahrzeug und die Mensch-Maschine-Interaktion. Der gemeinsame Platooning-Demonstrator, eine Kolonne aus drei miteinander gekoppelten Lkw unterschiedlicher Hersteller, soll voraussichtlich bereits Anfang 2019 seine Fähigkeiten unter Beweis stellen.

Dr. Peter Laier, Mitglied des Vorstands der Knorr-Bremse AG und zuständig für die Division Systeme für Nutzfahrzeuge: „Mit dieser Partnerschaft formen Knorr-Bremse und Continental im Nutzfahrzeugbereich das erste Gesamtsystemangebot für hochautomatisierte Fahrfunktionen. Die Komponenten unserer gemeinsam entwickelten und vor-validierten Systeme sind sehr gut aufeinander abgestimmt und reduzieren Aufwand und Komplexität der Integration auf Seiten der Hersteller erheblich. Diese schlüsselfertigen Gesamtlösungen für das automatisierte Fahren erhalten die Kunden künftig über Knorr-Bremse aus einer Hand.“

Gerade im wettbewerbsintensiven Güterverkehr sehen Knorr-Bremse und Continental ein großes Potenzial. Bei der künftigen Zusammenarbeit liefert Continental auf der Ebene der Umfelderkennung die unterschiedlichen Radar- und Lidar-Sensoren, Kameras und die Konnektivitätstechnologien für die Fahrzeug-zu-Fahrzeug- (V2V)- und Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation (V2X), sowie die Intelligenz, die aus den ermittelten Daten ein Modell des jeweiligen Umfelds erstellt. Dieses Modell ermöglicht es dem Truck seine Umgebung zu erkennen und sich daran zu orientieren, was eine wichtige Voraussetzung für das automatisierte Fahren per se ist. Die im Pkw-Markt eingesetzten Basisfunktionen inklusive des hochperformanten Steuergeräts für automatisierte Fahrfunktionen kommen ebenfalls von Continental.

Know-how mit seinem Truck Motion Controller auf der Basis der neuen Bremssystemsteuerung (GSBC) und Erfahrungen bei sicherheitskritischen Systemen bringt Knorr-Bremse in die Partnerschaft ein. Zudem beherrscht das Unternehmen auf der Ebene der Aktuatorik alle relevanten Kompenten und beherrscht die Faktoren (wie beispielsweise die Kombination aus Zugfahrzeug und Anhänger, Fahrzeuglänge, Achsenanzahl, ein- oder mehrgliedrige Kombinationen, Ladungsverteilung, Höhe des Schwerpunkts, verwindungsweiche Rahmen), die Einfluss auf die Fahreigenschaften haben.

Frank Jourdan, Vorstandsmitglied von Continental und Leiter der Division Chassis & Safety, erläutert: „[…] Mit Continental und Knorr-Bremse arbeiten zwei Experten zusammen, die in ihren jeweiligen Marktsegmenten ganz vorne mitspielen und sich mit ihren Portfolios bestens ergänzen. Continental bringt langjährige Erfahrung für assistiertes und automatisiertes Fahren und ein umfangreiches Produktportfolio bei Fahrerassistenzsensoren sowie der Systemarchitektur ein – und dies bei Pkw als auch bei Nutzfahrzeugen. Mit Knorr-Bremse haben wir einen Partner, der das Know-how eines ausgewiesenen Nutzfahrzeugexperten mit besonderer Expertise bei sicherheitskritischen Systemen mitbringt.“

Eine besondere Herausforderung bei automatisierten Systemen ist das Redundanzkonzept: Beim Ausfall von elektronischen Teilsystemen darf das Fahrzeug nicht außer Kontrolle geraten. Da eine Verdopplung der kritischen Komponenten wirtschaftlich nicht darstellbar ist, entwickelte Knorr-Bremse ein Redundanzkonzept für die Lenkung, das den Ausfall des aktiven Lenksystems kompensiert.

Knorr-Bremse und Continental sind optimistisch, dass – abhängig vom Fahrzeughersteller – in einem Zeitraum von 3 bis 4 Jahren Platooning-Kolonnen im Serienbetrieb über die ausgewählte Straßen fahren können.

Editor: Tanja Lauch mit dem Pressematerial der Knorr-Bremse AG

Autor: jst

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