06.08.2018 - 12:03

Sprachkanal beste Lösung für Drohnensteuerung

Sprachkanal beste Lösung für Drohnensteuerung

Man werfe einen kleinen Blick in die nahe Zukunft: Drohnen liefern Pakete aus, Übermitteln bei Bränden den Feuerwehrleuten einen ersten Überblick über den Einsatzort oder bergen Verletzte aus schlecht zugänglichen Gebieten (wir berichteten über die Rettungsdrohne Cormoran >>). Technisch ist bereits jetzt vieles möglich, doch bisher stand dem flächendeckenden Einsatz noch das Kommunikationsproblem zur Steuerung und Ortung im Weg. Denn die Verbindung muss stabil, überall verfügbar und möglichst kostengünstig sein.

Die Problematik:

Die bisher eingesetzte Funksteuerung begrenzt die Reichweite und somit die Einsatzmöglichkeiten.

Das Senden und Empfangen von Informationen über die Mobilfunkkanäle sind nicht auf eine konstante Echtzeitverbindung ausgelegt. Zudem kann der Datenkanal in Städten oder bei Großveranstaltungen überlastet sein, was ebenfalls Verbindungsabbrüche zur Folge hat.

Auch die Einrichtung einer eigenen Infrastruktur über Funkfrequenzen biete keine echte Alternative. Neben den Kosten sind auch die Frequenzbereiche anfällig für Störungen und Überlastungen.

Die Lösung:

Die Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut, HHI in Berlin haben für dieses Problem nun eine Lösung gefunden: sie wollen die Sprachkanäle des Mobilfunknetzes nutzen. Hierbei werden die Steuerbefehle in Audiosignale umgewandelt, die ein kleines Modul auf der Drohne wieder in Steuerbefehle übersetzt.

„Funklöchern begegnen wir mit unserem System extrem selten. Sollte ein Netz ausfallen, weicht die Verbindung auf einen anderen Mobilfunkstandard aus, zum Beispiel von LTE auf GSM oder UMTS, und sollte die Verbindung doch einmal abbrechen, ruft die Drohne innerhalb kürzester Zeit automatisch zurück“, erklärt Tom Piechotta, Wissenschaftler beim Fraunhofer HHI. „Ein weiterer Vorteil ist, dass die Technologie absolut zukunftssicher ist: Mobilfunkstandards kommen und gehen – für Sprachkanäle gilt dies nicht. Das Mobilfunknetz wird immer Sprachkanäle zur Verfügung stellen, und solange dies der Fall ist, ist das System eine zuverlässige und kostengünstige Alternative zu konventionellen Datenverbindungen.“

Der Vorteil dieser Methode: Sie ist relativ ausfallsicher, funktioniert nahezu überall auf der Welt und benötigt keine neue Infrastruktur.

Außer Sichtweite würde der Standort und die Höhe der Drohne über einen Online-Kartendienst dargestellt. Die Steuerung würde dann über das Senden von Wegpunkten oder manuell erfolgen. Zusätzliche Sensoren an der Drohne könnten zudem helfen, Hindernisse zu erkennen.

Editor: Tanja Lauch mit dem Pressematerial der Fraunhofer-Gesellschaft

Autor: jst

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