03.12.2019 - 16:00

Rinspeed zeigt neue Version des Snap-Konzepts auf der CES 2020

Die Schweizer Ideenschmiede Rinspeed war mit dem „Snap“ und dem „microSNAP“ in den vergangenen beiden Jahren auf der CES in Las Vegas ganz weit vorn. Es waren jeweils Fahrzeuge, bei denen Fahrwerk und Aufbauten auch getrennte Wege gehen können. Zur kommenden CES hat Rinspeed die nächste Evolutionsstufe dabei.

Durch die Trennung der beiden Fahrzeugkomponenten will Rinspeed den immer stärker divergierenden Lebenszyklen von Hardware und Software begegnen und damit eine nachhaltige Grundlage für den Transport von Menschen und Gütern aufzeigen. Modularen Mobilitätssystemen könnte die Zukunft gehören. Zu diesem Schluss könnte man zumindest kommen, wenn man sieht, wie andere Zulieferer und Hersteller das die Rinspeed-Konzept adaptiert haben.

Wenn sich diese Systeme jedoch durchsetzen sollen, dann müssen sie insbesondere wirtschaftlich Sinn machen. Rinspeed will mit dem neuen „MetroSnap“ genau da ansetzen und präsentiert zur CES 2020 ein einfaches, schnelles, sicheres und preisgünstiges Wechselsystem für die Aufbauten, für welches das Schweizer Unternehmen Patentschutz beantragt hat.

Modulare Fahrzeuge könnten helfen, einen großen Teil der Probleme und Fragestellungen moderner Mobilität zu lösen, die als Folge neuer IT-Technologien wie dem automatisierten Fahren und durch Verkehrsüberlastungen und der damit einhergehenden Ineffizienz und Luftverschmutzung entstehen. Durch die flexible Nutzung verschiedener Aufbauten reduzieren diese Fahrzeuge nicht nur die Anzahl der teuren und systembedingt kurzlebigen automatisierten Fahrzeuge, sondern sie bedienen – je nach Tageszeit und aktuellen Bedürfnissen – die unterschiedlichen Transportanforderungen für Mensch und Gut.

Dank der – von der Luftfahrt inspirierten und dort weltweit und unter allen Wetterbedingungen erprobten – Wechselsystematik werden zudem ganz neue Anwendungen möglich. Unter anderem kommt der gewünschte Service nun schnell und einfach zum Kunden, ganz egal wo der sich gerade befindet – zu Hause oder auf der Arbeit. Das können Paketstationen sein, die für eine bestimmte Zeit für Kunden zugänglich in seiner Nachbarschaft abgestellt werden. Selbst Kombinationen mit einem „Tante-Emma-Bioladen“ wären denkbar. Limitierte Öffnungszeiten, lange Anfahrtswege und die endlosen und unliebsamen Kurier-Karawanen gehören damit der Vergangenheit an. Und ganz nebenbei: keine unbeaufsichtigten Sendungen mehr, keine Diebstähle und fehlgeschlagene Zustellversuche – mit den damit verbundenen Umwelt- und Verkehrsbelastungen. Und das besonders Schöne daran: Diese innovative Art Pakete schneller und einfacher zum Kunden zu bringen, kann schon heute – mit menschlichem Fahrer – eingesetzt werden. Packstationen auf Rädern, gleich ums Eck.

Dank der Verteilung der Batterien auf den „Pod“ (Aufbau) und das „Skateboard“ (Chassis) braucht das Fahrzeug nicht mehr zum Laden geparkt werden. Der Ladevorgang findet elegant und zeiteffizient beim Reinigen oder Beladen des „Pods“ statt. Die Schweizer Innovationsschmiede nennt das „Hot Swap“, das sekundenschnelle Tauschen der Aufbauten samt Batterien – und weiter geht’s.

Im „MetroSnap“-Konzept sollen Smart City, Versorgungskette und Personentransport verschmelzen. „Customer Focus“ lautet das Rinspeed-Motto auf der CES 2020. Der Kunde – und damit der Mensch – steht im Mittelpunkt. „Die Menschen wünschen sich immer mehr Annehmlichkeit und Einfachheit in ihrem Leben und wir wollen dies durch unsere innovativen Transportlösungen ermöglichen“, erklärt Rinspeed-Chef Frank M. Rinderknecht.

Das E-Mobil ist gespickt mit technischen und optischen Leckerbissen, die ein namhaftes Netzwerk weltweiter Firmen beisteuert, die typische Handschrift von Rinderknecht. Auch das 26. Concept-Car von Rinspeed wieder bei den Eidgenossen 4erC konzipiert und bei Esoro konstruiert und technisch umgesetzt.

Elektromobilität weiter gedacht

Besondere Aufmerksamkeit bei der Elektromobilität gilt den Akkus. Für eine optimierte Batteriekühlung sorgen dabei die wärmeleitfähigen Kunststoffe Kebablend/TC der Barlog Gruppe aus dem deutschen Overath. Dabei ist das Clean Energy Pack das modulare und skalierbare Batteriesystem des „MetroSnap“-Skateboards und stammt von Clean Energy Global aus Berlin. Der Thermomanagement-Spezialist Eberspächer steuert die Temperatur im „Pax-Pod“ mit seinen Heiz- und Kühllösungen per App und stellt für den „Cargo-Pod“ leistungsstarke Heiz- und Kühlbehälter zur Verfügung – beides dank Energiespeicher autonom versorgt. Eine Schnittstelle/Steckverbindung von Harting sorgt für die Übertragung von Daten, Signalen und Strom, so bald „Pod“ und Aufbau miteinander verriegelt werden.

Viele Grüße aus Digitalien

Die digitalen Dienste für den „MetroSnap“ werden von verschiedenen Partnern beigesteuert: Porsche-Tochter MHP konzentriert sich auf das intelligente Mobilitäts-Ökosystem für automatisierte multimodale Transportlösungen. SAP bietet eine digitale Plattform, die durch Datenanalyse, maschinelles Lernen und das IoT die zukünftigen Mobilitätskonzepte und das Transportwesen orchestriert und optimiert. EY schließlich sorgt mit auf Blockchain-Technologie basierenden Lösungen für automatisierte, nutzungsbasierte Transaktionsabrechnungen zwischen den Plattform-Teilnehmern sowie Transparenz und Vertrauen in den Lieferketten. ESG Mobility setzt auf smarte Konnektivitätsapps, ein KI-unterstütztes Flottenmanagement und die Entwicklung der Elektronik Architektur für austauschbare Fahrzeugkomponenten.

Wenn es um einfaches, schnelles und sicheres Bezahlen und deren Abwicklung geht, dann kommt Wirecard aus Aschheim ins Spiel. Durch eine hochmoderne Handflächen-Venen-Erkennung gilt das Zugangssystem als unübertreffbar sicher. Zürich Versicherungsgesellschaft denkt intensiv über die neuen Geschäftsmodelle der digitalen Zukunft nach. Dazu gehören zeit- und nutzungsabhängige Prämienmodelle sowie auch der Versicherungsschutz als Service-Modell.

Harman legt bei den digitalen Cockpit-Lösungen den Fokus auf mehr Sicherheit und Komfort sowie Produktivität und Entertainment.

Der „MetroSnap“ rollt auf Borbet Rädern mit Y Design und 18 Zoll. Das Drive-by-Wire-System ‘Space Drive‘ kommt von Schaeffler-Paravan Technologie. Dabei sollen bereits strassenzugelassene und dreifach redundante Lenkungs- und Bremssysteme höchste Sicherheit Clean Energy Global. Ibeo Automotive Systems, Spezialist für Laserscanner-Sensoren im Automotive-Bereich, sorgt mit seiner Lidar-Sensorik dafür, dass Hindernisse und Personen auf der Straße, aber auch beim „Pod“-Wechsel, frühzeitig und richtig erkannt werden und so der „MetroSnap“ autonom sicher unterwegs ist.

LED muss sein

Die Beleuchtungstechnik kommt von Osram. Über die Außenbeleuchtung – beispielsweise das digitale Kennzeichen – wird mit anderen Verkehrsteilnehmern kommuniziert. Die Mikro-Pixel-LED Eviyos soll neben blendfreiem Fernlicht auch die Projektion von Warnsymbolen auf die Straße ermöglichen. Die Innenraumbeleuchtung wird mit Hilfe von Health-Tracking-Funktionen an die Stimmung des Fahrers angepasst. Bei den Scheinwerfern des „MetroSnap“ setzt Rinspeed auf LED-Technik sowie auf die Lösungen von Prettl Lighting & Interior aus Pfullingen, die auch das optische Messaging mit anderen Verkehrsteilnehmern ermöglicht.

Die Dekra testete bereits die Sicherheit und Funktionstüchtigkeit der Daten- und Informationsübertragung. TTTech Auto aus Wien steuert die In-Car Compute-Plattform (ICCP)bei. Sie vereint Fahrzeugfunktionen in einem einzigen Hochleistungssteuergerät und treibt so den Übergang zum softwarebasierten Fahrzeug voran.

FoamPartner steuert das Knowhow für akustisch und thermisch wirksame Schaumstoffe bei. Sie sollen den Wohlfühlfaktor für die Passagierkapsel erhöhen. Mit Tencel-Fasern für Automotive Interiors der österreichischen Firma Lenzing im „MetroSnap“ will sich das Unternehmen zur gemeinsamen Schaffung eines innovativen Beförderungskonzepts der Zukunft bekennen, das neue Wege in Sachen Nachhaltigkeit geht und dabei gleichzeitig den Komfort auf ein neues Niveau hebt. Der südkoreanische Hersteller Kolon Glotech setzt optisch ansprechende Akzente mit traditionellem koreanischem Sanggam-Druck an der Mittelkonsole, den Innenverkleidungen sowie auf den „Skateboard“-Abdeckungen. Ebenso bringt das niederländische Chemie-Unternehmen Stahl, Spezialist für nachhaltige Leder-, Textil- und diverse Kunststoffoberflächen in automobilen Innenräumen, seine Expertise ein.

Wenn es um innovative Textilprodukte geht, verlässt sich Rinspeed seit Jahren aus gutem Grund auf seinen Bündnispartner Strähle+Hess. Die im Fahrzeugsitz verarbeitete Maschenware wurde aus recyceltem PES gefertigt. 3D-Druck verschiedener Materialien in einem Arbeitsgang für Interior- und Exterieur-Komponenten liefert Stratasys aus Rheinmünster.

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Die Weltpremiere feiert der „MetroSnap“ am 7. Januar 2020 auf der CES in Las Vegas am Osram-Stand # 8516 in der North Hall des LVCC (Las Vegas Convention Center / Tech East). Im Frühjahr 2020 wird der „MetroSnap“ dann auf dem Mobile World Congress in Barcelona und dem Genfer Autosalon zu sehen sein.

Editor: Jens Stoewhase mit Pressematerial der Rinspeed AG

Autor: jst

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