30.03.2021 - 11:48

Startschuss für Forschungs- und Entwicklungsprojekt KelRide

Damit soll das autonome Fahren im bayerischen Landkreis Kelheim weiterentwickelt werden. Ziel des Projekts ist die Einführung eines autonomen On-Demand-Ridepooling-Dienstes, der direkt in das öffentliche Verkehrsnetz integriert wird und unter allen Wetterbedingungen betrieben werden kann.

Mit der Übergabe des Förderbescheids am 29. März 2021 startete das Forschungs- und Entwicklungsprojekt KelRide nun offiziell. Mit dem neuen Projekt KelRide wird das autonome Fahren im Landkreis Kelheim weiterentwickelt. Ziel des Projekts ist die Einführung eines autonomen On-Demand Ridepooling-Dienstes, der direkt in das öffentliche Verkehrsnetz integriert wird und unter allen Wetterbedingungen betrieben werden kann. „Das besondere an Kelride ist, dass wir erstmals einen wahren On-Demand Ride Pooling Dienst mit automatisierten Fahrzeugen pilotieren“, umreißt Marco Dargel, Partner bei der P3 und zuständig für das Themenfeld Autonomes Fahren, das Projekt in einem Satz.

Es wird demnach ein bedarfsgerechter Ridepooling-Dienst für den Landkreis etabliert, der mit elektrischen und hochautomatisierten Shuttles arbeitet. Der Dienst wird Teil des ÖPNV im Landkreis Kelheim und auf einer Plattform betrieben, die die branchenführenden Technologien und Erfahrungen der Konsortialpartner in den Bereichen autonome Fahrzeuge, Flottenmanagement und On-Demand Mobilität in einer modernen Mobilitätslösung integriert. Zudem sollen im Projekt die Planungs- und Prüfprozesse für die zukünftige Begutachtung neuartiger hochautomatisierter Fahrzeuge für den Einsatz im Realbetrieb ab 2023 erarbeitet werden.

In Bezug auf das autonome Fahren und neue Mobilitätsservices gibt es immer wieder Bedenken, Dargel sieht die Vorteile und räumt mögliche Bedenken aus: „Dieser Dienst wird nicht in einem urbanen Hotspot umgesetzt, sondern in einer „klassischen“ deutschen Stadt: Kelheim mit etwas mehr als 17.000 Einwohnern. Dieser Service kannibalisiert auch nicht etwa bestehende ÖPNV Strukturen, sondern wird genau in diese integriert.“

Das Projekt KelRide widmet sich insbesondere zwei Herausforderungen des autonomen Fahrens. Untersucht wird die Fähigkeit von hochautomatisierten Fahrzeugen unter allen Wetterbedingungen sicher zu operieren und die effiziente Integration automatisierter Mobilität in das ÖPNV-Netzwerk.

Derzeit schränken widrige Wetterbedingungen, wie z.B. starker Schneefall, Regen oder Nebel, hochautomatisierte Mobilitätsangebote noch stark ein. Die hierdurch verursachte Einschränkung in der Verfügbarkeit des Mobilitätsangebotes lässt sich schlecht bei Nutzerinnen und Nutzern erklären und so laufen solche Angebote Gefahr, nicht die notwendige Akzeptanz zu erhalten. Das Projekt KelRide soll auch die Frage beantworten, inwieweit durch den Einsatz bereits heute verfügbarer Sensortechnologien und hierauf noch zu adaptierender Softwarelösungen zur Fahrzeugsteuerung und zum intelligenten Flottenmanagement eine Allwettertauglichkeit in typischen mitteleuropäischen Wetterverhältnissen erreicht werden kann und diese konsequente Systemarchitektur in Kelheim zum Einsatz bringen.

Darüber hinaus sollen mit dem Projekt KelRide erstmals in Deutschland hochautomatisierte Fahrzeuge on-demand als moderne Form des ÖPNV intermodal buchbar sein. Bisher wird diese Art von Fahrzeugen üblicherweise in einem Linienbetrieb auf einer festgelegten Route betrieben, während hier ein flächendeckender Betrieb mit dynamisch optimierter Routenführung implementiert wird, der verschiedenste Fahrtzwecke abdecken kann. Dargel erklärt die Herausforderungen so: „Vor allem werden die Konsortialpartner aber die betrieblichen Herausforderungen umsetzen, wie die optimale Auswahl des Verkehrsbereichs, den Betriebsparametern, wie z.B. Wartezeit und Wegezeit, und die Erreichung einen hohen Verfügbarkeit der Fahrzeuge durch optimale Disposition und Digitalisierte Betriebsabläufe inklusive dazugehöriger Apps sowie optimierter Zulassungsprozesse.“ Denn genau dieses lokale Betriebskonzept für einen automatisierten Ride Pooling Service sei nach Meinung von Dargel das Kernstück von Kelride und er ergänzt: „Damit kann Kelride als Blaupause für die Implementierung von hochautomatisierten Ridesharing-Diensten in deutschen Städten dienen, da erstmals ein erprobtes, wirtschaftliches und damit übertragbares Betriebskonzept geschaffen wird.“

Über das Projekt KelRide

Das Projekt KelRide läuft bis Ende 2023 und wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen des Aktionsplans „Digitalisierung und Künstliche Intelligenz in der Mobilität“ mit insgesamt rund 10,9 Millionen Euro gefördert. Die Projektträgerschaft übernimmt die Bundesanstalt für Verwaltungsaufgaben (BAV). Darüber hinaus sind auch die EasyMile GmbH, der Landkreis Kehlheim, die P3 Automotive GmbH, die TÜV Rheinland Intertraffic GmbH, die TU Berlin und die ViaVan GmbH im Projekt als Partner dabei.

Autor: jst

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