29.01.2021 - 07:53

Portal zu „Früherkennung von Gefahrenstellen im Straßenverkehr“ gestartet

Schlechte Straßenverhältnisse oder unübersichtliche Stellen sind gefährliche Verkehrssituationen, die nun zentral per App gemeldet werden und so andere Verkehrsteilnehmerinnen und Teilnehmer schützen können. Langfristig sollen die Gefahren strukturell beseitigt werden.

Zusammen mit der RWTH Aachen hat die Initiative für sicherere Straßen im Pilotprojekt „Früherkennung von Gefahrenstellen im Straßenverkehr“ solche Meldungen im Raum Bonn/Aachen bereits erfolgreich getestet. Nun startet das daraus entstandene Portal gefahrenstellen.de bundesweit.

„Im Rahmen des Pilotprojektes wurden Tausende Meldungen zu Gefahrenstellen samt Kommentaren und Fotos von Nutzern eingetragen“, erklärt Wolter. „Diese Informationen bringen wir mit polizeilichen Unfalldaten sowie mit Wetterdaten und weiteren Einflussfaktoren zusammen und berechnen einen Gefahrenscore. Die bisherigen Auswertungen zeigen, dass wir damit zukünftig in der Lage sein werden, Vorhersagen über Unfallschwerpunkte treffen zu können, bevor es dort zu Unfällen kommt.“

Verstärkt wird das Forschungs-Konsortium inzwischen durch die Deutsche Hochschule der Polizei sowie die Verkehrsplaner der PTV AG und DTV-Verkehrsconsult GmbH.

Alle Verkehrsteilnehmerinnen und Teilnehmer, ob zu Fuß, per Fahrrad oder motorisiert unterwegs, können ab nun selbst gefährliche Stellen melden. Dies soll schnell über die Internetseite oder über die Gefahrenstellen Android App funktionieren. Die so entstehende deutschlandweite Gefahrenstellen-Karte soll nicht nur dazu beitragen, andere Personen vor Gefahren zu warnen, sondern soll es zudem möglich machen, bei der Navigation nicht nur die schnellste, sondern alternativ die sicherste Route zu wählen.

Darüber hinaus soll die Gefahrenkarte Basis sein für den Dialog mit Kommunen: „Wenn sich bestimmte Gefahrenstellen aufgrund von hoher Bürgerbeteiligung herauskristallisieren, ist dies ein klarer Auftrag an die jeweilige Kommune, hier zu prüfen, inwieweit gefährliche Stellen z.B. durch bauliche Maßnahmen entschärft werden können“, regt Verkehrsexperte Wolter an. Das könne vom Zurückschneiden von Bewuchs über einen neuen Überweg bis hin zu besonders gekennzeichneten Fahrradwegen reichen.

„Im Rahmen des Pilotprojekts gab es in einer Stadt zahlreiche Meldungen zu einer speziellen Gefahrenstelle. In der Folge kam es dort tatsächlich zu einem tödlichen Unfall und zwischenzeitlich hat die Stadt durch eine neue Ampelschaltung die Situation entschärft. Solche Ereignisse wollen wir mit dem Projekt zur Früherkennung von Gefahrenstellen im Straßenverkehr zukünftig verhindern und die Zahl der Verletzten und Verkehrstoten signifikant reduzieren“, wünscht sich Wolter.

Das Projekt

FeGiS+ (Früherkennung von Gefahrenstellen im Straßenverkehr durch Smart Data) will Risiken und Gefahrenpotentiale im Straßenverkehr frühzeitig identifizieren und Verkehrsunfälle vermeiden. So soll ein Beitrag zu mehr Sicherheit auf den Straßen geleistet und die Nutzung bestehender sicherheitsrelevanter Daten sowie die Erschließung neuer relevanter Datenquellen forciert werden.

Das Forschungsprojekt FeGiS+ wird im Rahmen der Förderrichtlinie Modernitätsfonds mFUND durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert. Mit der Forschungsinitiative mFund unterstützt das BMVI Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um digitale datenbasierte Anwendungen für die Mobilität 4.0. Neben der Initiative für sicherere Straßen sind verschiedene Partner am Projekt beteiligt: so das Institut für Straßenwesen der Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (ISAC) in Aachen, die Deutsche Hochschule der Polizei, die PTV Planung Transport Verkehr AG und die DTV-Verkehrsconsult GmbH.

Autor: jst

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29.01.2021 07:38