26.05.2015 - 10:56

DLR eröffnet Galileo-Testzentren für Straßen- und Schienenverkehr

copyright-dlr-automotive-gateMit dem Jahr 2020 soll Europas Satellitennavigationssystem Galileo komplett einsatzbereit sein. Damit zu diesem Zeitpunkt alle technischen Möglichkeiten genutz werden können, hat das Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zwei neue Testzentren eröffnet. Wissenschaft und Industrie können moderne Navigationstechniken und -instrumente schon heute mit original Galileo-Navigationssignalen testen, damit sie mit Beginn des Galileo-Systems einsetzbar sind. Mit dem so genannten automotiveGATE und dem railGATE sind am 22. Mai 2015 din der Nähe von Aachen die beiden letzten Galileo Text- und Entwicklunsgumgebungen (GATES) eröffnet worden.

Mehr als nur Satellitennavigation im Auto

„Diese beiden GATEs zeigen, dass Galileo mehr zu bieten hat, als nur eine verbesserte Satellitennavigation im Auto. Mit Galileo-Signalen können durch präzise Navigation zum Beispiel Güterwagen autonom – wie von Geisterhand rangiert -, Sicherheitsintervalle zwischen zwei Zugfahrten verkürzen oder Auffahrunfälle an Stauenden vermieden werden. Die Technik hierfür wird in diesen beiden Testzentren entwickelt und soll zum Start von Galileo zur Verfügung stehen“, erklärt Oliver Funke, GATEs-Projektleiter im DLR Raumfahrtmanagement. Beide Galileo-Testzentren wurden von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen im Fördervorhaben „Galileo above“ errichtet.

Im automotiveGATE strahlen sechs Sender die Galileo-Signale in das ATC auf dem ehemaligen Zechengelände „Emil Mayrisch“ ab. So können hier schon jetzt alle erdenklichen Verkehrssituationen unter Galileo-Realbedingungen getestet werden. Dafür stehen neben einer Fahrdynamikfläche ein Ovalkurs, eine Bremsstrecke, eine Schlechtwegstrecke, ein Handlingkurs sowie ein Steigungshügel zur Verfügung.

Das railGATE ist ein Galileo-Testfeld für Schienenfahrzeuge, das das Streckennetz des Prüf- und Validationcenters Wegberg-Wildenrath der Siemens AG (PCW) mit Galileo-konformen Signalen von acht Sendern aus abdeckt. Es besteht aus Gleisanlagen unterschiedlicher Spurweite mit einer Gesamtlänge von etwa 28 Kilometern. Auf zwei Testringen sowie weiteren Testgleisen können unterschiedliche Fahrsituationen nachgestellt und getestet werden. An das Oberleitungsnetz lassen sich verschiedene Spannungen und Frequenzen anlegen, so dass Schienenfahrzeuge für den internationalen Markt – vom ICE bis zur Straßenbahn – auf die Probe gestellt werden können.

Insgesamt sind bis 2016 acht größere Navigationsprojekte mit nationalen und internationalen Partnern in den beiden GATEs geplant. Hauptförderer sind das DLR mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie die Europäische Union.

(Nach einer Pressemitteilung des DLR)

Autor: jst

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