10.07.2019 - 11:04

Continental macht Robo-Taxi-Technologie serienreif

Continental macht Robo-Taxi-Technologie serienreif

© Continental AG

In einem globalen Netzwerk mit insgesamt fünf Kompetenzzentren mit unterschiedlichen Schwerpunkten in Deutschland, Japan, China, den USA und in Singapur forscht Continental an der Entwicklung von Technologien für das fahrerlose Fahren. Ziel dieser Forschung ist es, die fahrerlosen Transportsysteme inklusive der entsprechenden Technologien, wie beispielsweise Bremssysteme und Umfeldsensoren, für den Einsatz in sogenannten Robo-Taxis fit und zugleich serienreif zu machen.

Bei der Entwicklung greifen die Teams auf die Konzeptplattform CUbE (Continental Urban Mobility Experience) zurück, die bereits CES vorgestellt wurde (wir berichteten >>). Um die kommende Generation sicherer und effizienter Robo-Taxis für smarte Innenstädte auf den Markt bringen zu können, ist für solche Fahrzeuge die verlässliche, präzise und lückenlose Umfelderkennung essentiell. Eingesetzt werden hierbei Kameras, Radar sowie Lasersensoren. Mit Hilfe des CUbE entwickelte Continental ein serienreifes Radarsystem, welches Daten aus unterschiedlichen Sensortechnologien kombiniert und so ein 360-Grad Abbild seiner Umgebung erzeugen kann. Dieses Radarsystem funktioniert unabhängig von den jeweiligen Sichtverhältnissen und kann „durch“ Objekte, wie zum Beispiel geparkte Autos, hindurchsehen und so eine dahinterliegende Häuserecke wahrnehmen.

Continental macht Robo-Taxi-Technologie serienreif

© Continental AG

„Die technologischen Bausteine, damit Robo-Taxis funktionieren können, sind prinzipiell vorhanden und erprobt. Wir müssen sie jetzt allerdings intelligent, sicher und effizient zu einem Gesamtbild zusammenfügen“, sagt Andree Hohm, Direktor Fahrerlose Mobilität bei Continental.

Dieses Radarsystem soll noch in diesem Jahr im autonomen Shuttle EZ10 von EasyMile zum Einsatz kommen. Das Shuttle ist damit in der Lage, die Umgebung im Umkreis von bis zu 200 Metern zu erfassen. Neben sieben Radarsensoren ist es zusätzlich mit Lasersensoren und Kameras bestückt, welche eine genaue Standortbestimmung ermöglichen sowie Hindernisse und potenziell kritische Situationen erkennen lassen.

Andree Hohm: „Kunden, die fahrerlose Mobilitätssysteme entwickeln, sollen bei Continental aus einem breiten Angebot leistungsfähiger Produkte und Lösungen schöpfen können. Dafür stellen wir die Weichen. Unsere weltweiten Aktivitäten adressieren dabei lokale Besonderheiten.“

Doch nicht nur die Umfelderkennung erfordert eine doppelte Absicherung. Auch Bremssysteme fahrerloser Fahrzeuge müssen den Ausfall der Primärbremsen kompensieren können. In diesem Fall kommt das One-Box-Bremssystem MK C1, das ABS, ESC sowie Bremskraftverstärkung vereint, zum Einsatz. Dies ist bereits seit 2016 im Serieneinsatz und wird für den Einsatz in autonomen Fahrzeuge mit einer Hydraulic Brake Extension kombiniert. Mit diesem redundanten, serienreifen Bremssystem wird der elektromechanisch erzeugte, maximale Bremsdruck bereits nach 150 Millisekunden erreicht, so dass die Fahrzeuge schneller zum Stillstand gebracht werden können als das mit konventionellen Systemen möglich wäre.

Continental macht Robo-Taxi-Technologie serienreif

© Continental AG

Da ein Robo-Taxi nicht nur bei Sonnenschein, sondern auch bei winterlichen Straßenbedingungen unterwegs ist, wurde zusätzlich eine ABS-Funktion entwickelt. Diese ermöglicht sicheres Anfahren auf teils glatter Straße, größtmögliche Haftung an rutschigen Steigungen und unterstützt mit Fahrdynamiksysteme wie ABS, ESC oder die Traktionskontrolle das Bremsen. Die typische Kleinbusform der Robo-Taxis ist höher als der klassische Pkw und hat einen höhere Schwerpunkt. Um bei dieser Fahrzeugarchitektur ein unkritisches und stabiles Fahrverhalten in Kurven sicherzustellen, ist eine vorausschauende Fahrdynamikregelung relevant, die ebenfalls zum Portfolio von Continental gehört.

Bis fahrerlose Robo-Taxis zum alltäglichen Stadtbild gehören, wird wohl noch einige Zeit vergehen. Diese Zeit nutzt das Unternehmen mittels Pilotprojekten, um die Fahrzeuge auf Herz und Nieren zu testen, sicherer und alltagstauglicher zu machen. Eines dieser Projekte ist der Einsatz eines autonomen Shuttles auf dem weitläufigen Gelände der Oakland University. Diesen Piloteinsatz führt Contintenal zusammen mit EasyMile, der Oakland University und der Stadt Auburn Hills durch. Bezuschusst wird er durch Michigans Mobilitätsinitiative PlanetM, die Firmen beim Testen von Mobilitätskonzepten unterstützt. Bei dem Pilotversuch, der Ende August diesen Jahres beginnt und bis zu sechs Monate andauert, integriert Continental seine Zonar-Technologie, die Fahrzeuginspektionen durch die RFID-Technologie EVIR ermöglicht. Dadurch werden Inspektions-, Konformitäts- und Wartungsdaten des Fahrzeugs an den Betreiber übertragen und protokolliert. Die Zonar Z Pass Technologie erkennt zudem wo und wann Mitfahrer in das Fahrzeug ein- und aussteigen.

Editor: Tanja Lauch mit dem Pressematerial von Continental

Autor: jst

– ANZEIGE –


Aktuelle Termine

Automotive Software Grundlagen

Zum Termin

20. Internationaler Fachkongress für erneuerbare Mobilität "Kraftstoffe der Zukunft"

Zum Termin

3. VDV-Digitalgipfel

Zum Termin
Gefunden bei intellicar.de
https://intellicar.de/tests-and-research/continental-macht-robo-taxi-technologie-serienreif/
10.07.2019 11:14