29.09.2020 - 09:44

BMW eröffnet FIZ Projekthaus Nord

Damit will der Autobauer zusätzlichen Platz für Forschung und Entwicklung schaffen. Auf einer Bruttogeschossfläche von gut 150.000 Quadratmetern wird ab sofort die Hard- und Software der zukünftigen Fahrzeuggenerationen des OEMs entwickelt. Das Projekthaus Nord ist mit modernster Rechentechnik ausgerüstet, umfasst 100 neue Prüfstände, 200 Laboratorien und bietet Platz für insgesamt rund 4.800 Fahrzeug-Entwicklerinnen und Entwickler.

Mit dem im September 2020 in Betrieb genommenen FIZ Projekthaus Nord hat die BMW Group das neue Herzstück ihres globalen Forschungs- und Entwicklungsnetzwerks eröffnet. Der Gebäudekomplex macht aus dem sukzessive erweiterten Münchner Forschungs- und Innovationszentrum (FIZ) einen der größten F&E Standorte in Europa und manifestiert darin das klare Bekenntnis zum Entwicklungsstandort Deutschland, unterstreicht BMW in einer Pressemitteilung. Das FIZ Projekthaus Nord sei ein Meilenstein des langfristig angelegten Programms „FIZ Future“, in das das Unternehmen inzwischen rund 1 Mrd. Euro investiert hat.

Auf einer Bruttogeschossfläche von gut 150.000 Quadratmetern entwickeln Spezialistinnen und Spezialisten die Hard- und Software der künftigen Fahrzeuggenerationen der BMW Group. Bis zu 120 Bauplanerinnen und Planer und mehr als 1.100 Arbeiter waren in den vergangenen Jahren auf der Baustelle beschäftigt. Neben den gewaltigen Dimensionen zeichnete sich die Bautätigkeit auch durch aktuellste Anwendungen aus: So nutzten die Bauplaner virtuelle Simulationsmethoden wie beispielsweise Windsimulation und Designcomputing, um das innovative Gebäudedesign zu validieren. Das Gebäude folgt dem Prinzip der Smart Building Technologie und der digitalen Steuerung – damit lassen sich seine Energieeffizienz deutlich steigern und vor allem alle bauspezifischen Prozesse konsequent digitalisieren.

„Im FIZ arbeiten wir Tag für Tag an den Automobilen der Zukunft. Hier entwickeln wir die Technologien, die die Mobilität von morgen prägen und dafür sorgen, dass unsere Premium-Automobile nachhaltige Freude bringen“, sagte Oliver Zipse, Vorsitzender des Vorstands der BMW AG. „Mit dem FIZ Nord gehen wir den nächsten großen Schritt unserer Transformation: Wir machen unsere Entwicklung fit für die Zukunft – digital, vollvernetzt und so agil wie noch nie, um die Technologien von morgen und übermorgen in die Serie zu bringen. Damit stärken wir unsere Rolle als Hightech Unternehmen und gleichzeitig den Forschungsstandort Deutschland.“

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Das Münchner FIZ soll die Transformation in der Automobilentwicklung der BMW Group präsentieren. Für die neuen F&E-Schwerpunkte Elektrifizierung, Digitalisierung und zunehmende Konnektivität der Fahrzeuge bietet das FIZ auch die baulichen Voraussetzungen. Als „data driven company“ hat die BMW Group darin enorme Datenverarbeitungskapazitäten vorgesehen – der FIZ-Komplex verfügt über 20.000 Server und eine Kapazität von über 90 Petabyte Storage, was dem Datenvolumen von 24 Mrd. Smartphone-Fotos à 4 MB entspricht. Der tägliche Datenaustausch aus und in das Münchner FIZ beträgt 115 Terabyte – ohne Berücksichtigung des eigens dafür errichteten Data Centers für autonomes Fahren in Unterschleißheim.

Erstmals arbeiten im FIZ Nord alle Entwicklerinnen und Entwickler von Fahrzeug-Antrieben unter einem Dach – egal, ob sie an Benzinmotoren arbeiten oder elektrische Antriebe entwickeln. Das soll den intensiven Austausch fördern und damit den Wissenstransfer zwischen den Technologien, und damit legt die BMW Group einen wichtigen Baustein bei der Kompetenz-Entwicklung der dort beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Neben der Antriebsentwicklung legt das FIZ Nord einen zweiten Schwerpunkt auf die Gesamtfahrzeugintegration – und damit auf die Beherrschung der steigenden Komplexität. Die über 2.000 Beschäftigten des Bereichs Gesamtfahrzeugintegration profitieren von der räumlichen Nähe zu den täglich genutzten Prüfständen. Im Werkstattgebäude für Prüfstände und Messeinrichtungen stehen 100 Prüfstände und 200 Labore bereit, die mit neuester Technologie ausgestattet sind. Prüf-, Test- und Absicherungseinrichtungen für Hard- und Software sowie der Prototypenbau bilden das Herzstück des Konzepts, das alle wesentlichen Funktionen integriert und Prozesse deutlich verbessern soll.

Das Projekthaus Nord, zwei dazugehörige Bürokomplexe und ein Gebäude für Prüfstände und Messeinrichtungen werden künftig rund 4.800 Beschäftigte in der Fahrzeugentwicklung beheimaten. Der funktionalistische Gebäudestil soll den hardwaregetriebenen, industriell geprägten Charakter des FIZ symbolisieren. Das loftartige Ambiente des Gebäudes unterstreiche die Ausrichtung des Unternehmens als Tech Company. Daneben legte die BMW Group Wert darauf, die Bedürfnisse der Belegschaft im Gebäude abzubilden, und ließ vorab eine Netzwerkanalyse für die architektonische Planung erstellen. Die Struktur des Gebäudes soll darüber hinaus die Zusammenarbeit fördern und den Austausch anregen – mit multifunktionalen Projektflächen für interdisziplinäre Zusammenarbeit. „Die neuen Arbeitswelten bringen dort unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter themen- und funktionsübergreifend zusammen und unterstützen unsere komplexe Integrationsleistung sowie eine moderne Fahrzeugentwicklung“, erklärt Ilka Horstmeier, Personalvorständin und Arbeitsdirektorin.

Autor: jst

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29.09.2020 09:18