Berylls-Studie zum autonomen Lkw-Verkehr

Sehr lange war der autonome Lkw-Verkehr nicht mehr als Beiwerk für Pkw-fokussierte Technologieunternehmen wie Waymo und Aurora. Inzwischen hat allerdings ein radikales Umdenken stattgefunden, weil die enormen Chancen des autonomen Lkw-Verkehrs im Vergleich zur Personenmobilität erkannt wurden.
Man könnte sagen, dass autonome Lkw die Killeranwendung der autonomen Fahrtechnologie sind und sich zum ultimativen Gamechanger für die gesamte Lkw-Industrie entwickeln werden.
Denn weltweit herrscht ein gravierender Fahrermangel. In den Vereinigten Staaten fehlen aktuell rund 80.000 Trucker, und die Lücke zwischen Bedarf und verfügbarem Personal wird sich bis zum Ende des Jahrzehnts höchstwahrscheinlich verdoppeln. Der autonome Lkw-Verkehr ist die einzige nachhaltige Lösung für diesen Engpass.
Darum kann das autonome Fahren die Wertschöpfungspools in der Transport- und Logistikbranche neu aufteilen. Steffen Stumpp, Truck-Experte bei Berylls Strategy Advisors, hat sich für die Studie „AUTONOMOUS TRUCKING: HOW DISRUPTIVE TECHNOLOGY WILL REDISTRIBUTE VALUE POOLS“ die Auswirkungen des autonomen Fahrens auf die Branche angesehen. Die Berylls-Studie gibt Antworten auf die Fragen:
– Welche Anteile können Technologieunternehmen, LKW-OEMs, Verlader und Spediteure erobern?
– Welche Geschäftsmodelle werden sich durchsetzen, sobald das autonome Lkw-Fahren kommerziell genutzt wird?
– Welche Geschwindigkeit wird die Technologieverbreitung aufnehmen?
Am softwaredefinierten Lkw führt kein Weg vorbei
Demnach bildet der softwaredefinierte Lkw die Grundlage für die Integration von autonomer Fahrfunktionen in die Fahrzeuge. Lkw-OEMs müssen ihre Hardware- und Software-Architektur auf den zu erwartenden starken Technologievorstoß in diesem Bereich entsprechend vorbereiten. Dafür müssen den Studienautoren zufolge Entwicklungszeiten und Produktlebenszyklen radikal verkürzt werden. Eine dezentrale Architektur wird dafür nicht mehr ausreichen.
Im Rahmen der Studie werden zwei zentrale Herausforderungen für die OEMs deutlich: Erstens könnten die Hersteller einen Teil ihrer Kontrolle über den Funktionsumfang und damit ihre Position als Zulieferer für Flotten verlieren, da durch das autonome Fahren die zentrale Anwendung von einer dritten Partei kommt. Zweitens besteht für die Lkw-Hersteller die Gefahr, technologisch zurückzufallen, wenn sie zu restriktiv sind.
Etablierte Unternehmen tun laut den Studienautoren gut daran, offen für Partnerschaften zu sein. Aber vor allem müssen sie softwaregesteuerte Architekturen und Entwicklungszyklen so schnell wie möglich übernehmen.
berylls.com >>
– ANZEIGE –