15.11.2019 - 14:15

BaWü mit eigener Strategie zu digitalisierter und nachhaltiger Mobilität

Die Landesregierung von Baden-Württemberg hat Maßnahmen zur Förderung digitalisierter und nachhaltiger Mobilität der Zukunft vorgestellt. Von öffentlich zugänglichen Mobilitätsdaten sollen im Land künftig Verwaltungen, private Nutzer und Unternehmen profitieren. Die grün-schwarze Regierung will somit eine effiziente und intelligente Mobilität garantierten.

„Unser Ziel ist es, Digitalisierung für neue Konzepte zu nutzen, die wirtschaftlich erfolgreich sind und uns helfen, nachhaltig mobil zu sein. Digitale Daten sind der Schlüssel für eine neue effiziente, klimaschonende und umweltfreundliche Mobilität. Das Abbild des Verkehrsgeschehens in Bits und Bytes ermöglicht jetzt schon neue nachhaltige Mobilitätsformen, denn sie ist Grundlage für den Betrieb von Navigationssystemen, stellt längst eine Voraussetzung für einen funktionierenden Öffentlichen Personenverkehr dar und bietet Testmöglichkeiten für Zukunftstechnologien. Gerade für diese zukünftigen Anwendungen werden sichere und öffentlich verfügbare Mobilitätsdaten ein Standortvorteil sein“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann nach der Sitzung des Ministerrats.

Ziel: Autoland Nummer eins zum Mobilitätsland Nummer eins

Unter dem Dach der Digitalisierungsstrategie digital@bw des Landes hat das Verkehrsministerium dem Ministerrat ressortübergreifend weitere Maßnahmen der digitalisierten und nachhaltigen Mobilität der Zukunft vorgestellt. „Sie sind ein wichtiger Baustein, um Baden-Württemberg vom Autoland Nummer eins zum Mobilitätsland Nummer eins zu entwickeln. Um diese Transformation zu einem Erfolg zu machen, hat die Landesregierung den Strategiedialog Automobilwirtschaft BW eingerichtet, in dem auch die Digitalisierung gemeinsam mit der Automobilwirtschaft und gesellschaftlichen Akteuren entwickelt werden“, so der Ministerpräsident.

Der Amtschef des Verkehrsministeriums, Prof. Uwe Lahl, betonte: „Die Landesregierung begreift Mobilitätsdaten als Teil der öffentlichen Infrastruktur und hat sich zum Ziel gesetzt, die Datenlandschaft für zukunftsfähige Mobilität aktiv zu gestalten.“

Mobilitätsdaten als Teil moderner Infrastruktur

Zusammen mit Partnern wie der Landesstelle für Straßentechnik und der Nahverkehrsgesellschaft hatte das Verkehrsministerium im Rahmen des im Frühjahr 2019 beendeten Innovationsprojektes moveBW ein Konsortium aus verschiedenen Industriepartnern ein Zusammenspiel von Daten und IT-Komponenten entworfen, das die verkehrsträgerübergreifende Bereitstellung von Mobilitätsdaten ermöglicht. Mit dem Projekt MobiData BW will das Bundesland diesen Weg fortsetzen.

Digitale Informationen aus dem Bereich des Straßenverkehrs und Straßenbetriebs fließen in MobiData BW mit Informationen zur Verkehrslage im öffentlichen Verkehr zusammen. Daten zu vorhandenen und verfügbaren Parkplätzen sowie zu Sharing-Angeboten sind wichtig für verkehrsträgerübergreifende Wegeketten. Auch kommunale Informationen zur nachhaltigen Verkehrsführung sollen eingebunden und über den bundesweiten Mobilitätsdatenmarktplatz MDM an Betreiber von Navigationsdiensten weitergegeben werden.

Während bereits heute offene Datensätze bei der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg zur Verwendung bereitstehen, soll MobiData BW im kommenden Jahr auch eine intermodale Routenberechnung anbieten, die unterschiedlichste Verkehrsmittel in einer Reiseempfehlung kombiniert – angepasst an die jeweilige Verkehrslage. Diese Verkehrsinformationen sollen von Kommunen, Mobilitätsanbietern und anderen Interessierten auch über ihre Webseiten und Apps an die Bürgerinnen und Bürger sowie die Verkehrsteilnehmer gelangen.

Digitale Mobilität im Land nutzen

Mobilitätsdaten sollen verschiedenste Anwendungen in der Planung, Verkehrsbeeinflussung und auch in der Fahrzeugtechnik ermöglichen. Mit der landesweiten Digitalisierungsstrategie digital@BW geht die Landesregierung in dieser Legislaturperiode deshalb insgesamt 50 Einzelmaßnahmen an, um die digitale Mobilität im Südwesten voranbringen. Neben der Landesverwaltung selbst wirken hieran auch zahlreiche Partner aus Forschung, Wirtschaft und Kommunalverwaltungen mit.

Das vom Innenministerium betreute Projekt InKoMo 4.0 leistete einen Beitrag dazu, die Rahmenbedingungen für Innovationspartnerschaften zwischen Kommunen und Mobilitätswirtschaft zu verbessern. Ziel ist es, Kooperationen im Land zu initiieren, damit digitale Mobilitätskonzepte in Baden-Württemberg entwickelt und in immer mehr Regionen umgesetzt werden. Dazu bietet eine beim Städtetag Baden-Württemberg angesiedelte Geschäftsstelle konkrete Beratungs- und Netzwerkangebote an.

Gefördert vom Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium arbeitet das Tech Center a-drive unter Federführung der Universität Ulm an Innovationen für datengetriebene Fahrassistenzsysteme. Ziel ist es, kleine und mittlere Unternehmen sowie Startups in die Projektarbeit mit einzubinden. Die beiden Ministerien fördern ebenfalls gemeinsam die Profilregion Mobilitätssysteme Karlsruhe. Hier werden Fragestellungen zur digitalen Mobilität in eine breitere gesellschaftliche Perspektive eingebettet. Neben Sicherheit und Akzeptanz neuer Mobilitätslösungen im urbanen Verkehr stehen auch Fragen der Energieeffizienz und Emissionsminimierung im Fokus.

Im öffentlichen Verkehr erlauben datengetriebene Anwendungen, den Nutzungskomfort für Fahrgäste zu erhöhen. Mehrere Verkehrsverbünde in Baden-Württemberg verfügen heute bereits über individuelle E-Ticket-Systeme oder planen, ein solches System aufzubauen. Allerdings basieren diese Systeme auf unterschiedlichen Technologien. Das Verkehrsministerium arbeitet deshalb daran, zusammen mit den Verkehrsverbünden ein ineinandergreifendes, landesweites E-Ticketing aufzubauen. Schon seit November 2018 ist für Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde die Prüf-App „bw tarif CHECK“ verfügbar. Bis Dezember 2021 wird in einem zweiten Schritt die Kontrollinfrastruktur vollständig ausgebaut. Parallel werden auf Initiative des Verkehrsministeriums passende Preisbildungs- und Tarifkonzepte entwickelt.

Editor: Jens Stoewhase mit Pressematerial des Staatsministeriums Baden-Württemberg

Autor: jst

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15.11.2019 14:29