19.02.2020 - 07:21

Automatisierter Lkw auf US-Highways – Daimler Trucks und Torc Robotics weiten Erprobung aus

Die Erprobung automatisierter Lkw auf US-Highways weiten Daimler Trucks und Torc Robotics aus. Die neuen Routen wurden bereits im Januar erfasst, die Tests werden in Kürze beginnen, heißt es. Die Anwendung der Testmethoden auf neue Umgebungen sowie das Sammeln neuer Daten soll helfen, sichere hochautomatisierte Lkw auf die Straße zu bringen.

Daimler Trucks und Torc Robotics, Partner in der Autonomous Technology Group von Daimler Trucks, wollen die Erprobung von Technologie für hochautomatisierte Lkw auf US-Highways in Kürze ausweiten. Die Entwicklerteams haben die neuen Routen bereits im Januar erfasst, sodass die Tests in Kürze beginnen werden. Durch den Einsatz auf öffentlichen Straßen wollen die Programmierer bei Torc Robotics zusätzlich zu Computersimulationen oder Tests auf abgesperrten Strecken Daten aus realen Verkehrsszenarien sammeln. Das hochautomatisierte Fahren soll zur Verbesserung der Straßensicherheit und gleichzeitig zur Steigerung der Effizienz in der Logistikbranche beitragen.

Der Einsatz auf öffentlichen Highways begann letztes Jahr im Südwesten Virginias (USA), wo sich auch der Hauptsitz von Torc befindet. Daimler Trucks‘ Autonomous Technology Group führt die Erprobung in Virginia fort, da der Bundesstaat ideale Bedingungen für die Entwicklung hochautomatisierter Lkw bietet und umfangreiche Praxistests ermöglicht. Die zusätzlichen Routen und die daraus gewonnenen neuen Datensätze werden dazu beitragen, bisherige Erkenntnisse zu validieren. Bei den Testläufen mit hochautomatisierten Fahrzeugen sind zwei Personen an Bord: ein Entwicklungsingenieur, der das System überwacht, sowie ein von Daimler Trucks und Torc Robotics zertifizierter und speziell geschulter Sicherheitsfahrer.

Dr. Peter Vaughan Schmidt, Leiter der Autonomous Technology Group bei Daimler Trucks: „Sicherheit hat für uns höchste Priorität. Durch die Ausweitung unserer Tests auf weitere Routen in den USA können wir vieles durch die neugewonnenen Daten lernen und dabei unsere fortschrittlichen Testmethoden auf neue Umgebungen anwenden. Diese Erkenntnisse helfen uns beim Erreichen unseres Ziels, mit zuverlässigen und sicheren hochautomatisierten Lkw zum Wohle unserer Kunden, der Wirtschaft und der gesamten Gesellschaft beizutragen.“

Ideale Testbedingungen

Nach Angaben der US-Transportbehörde stieg die mit Lkw beförderte Gütermenge im letzten Jahrzehnt um 56 Prozent und soll sich in den nächsten 25 Jahren nahezu verdoppeln. Gleichzeitig gehen Experten der Logistikbranche davon aus, dass der bestehende Fahrermangel in den USA weiter zunehmen wird. Diese Entwicklungen werden den Bedarf an sicheren, zuverlässigen und effizienten Transportlösungen erhöhen – etwa durch hochautomatisierte Lkw.

Roger Nielsen, Präsident und Vorstandsvorsitzender von Daimler Trucks North America: „Unser Versprechen an unsere Kunden ist, dass wir ihnen immer die sichersten und zuverlässigsten Produkte anbieten. Die aktuelle Erprobung auf öffentlichen Highways ermöglicht den sicheren Betrieb zukünftiger hochautomatisierter Fahrsysteme. Gleichzeitig ist es wichtig für eine erfolgreiche Einführung dieser Technologie, mit Kunden, Fahrern, Gesetzgebern und anderen Interessensvertretern zu sprechen. Wir sind der festen Überzeugung, dass Zusammenarbeit im Mittelpunkt all unserer Bemühungen stehen muss.“

Die Autonomous Technology Group

Im Sommer 2019 gründete Daimler Trucks die Autonomous Technology Group als globale Organisation für automatisiertes Fahren und bündelt damit seine weltweiten Kompetenzen und Aktivitäten. Seit Herbst 2019 gehört auch Torc Robotics zur Daimler Trucks-Familie und ist Teil der Autonomous Technology Group. Die zentralen Aufgaben der Einheit umfassen die Gesamtstrategie für automatisiertes Fahren und deren Umsetzung, einschließlich Forschung und Entwicklung sowie Aufbau der erforderlichen Infrastruktur samt Netzwerk für den operativen Fahrzeugeinsatz. Zu den Entwicklungsstandorten der globalen Organisation zählen heute Blacksburg und Portland (in den USA) sowie Stuttgart.

Torc: Software-Experten

Torc entwickelt seit vielen Jahren im Bereich automatisiertes Fahren – mit hoch entwickelter, straßentauglicher Technologie sowie jahrelanger Expertise bei schweren Nutzfahrzeugen. „Asimov“, Torcs System für hochautomatisiertes Fahren, wurde bereits im Stadt- sowie Überlandverkehr, bei Regen, Schnee, Nebel und bei unterschiedlichsten Lichtverhältnissen erprobt.

Michael Fleming, CEO von Torc Robotics, betont die Dimensionen: „Wir haben schon immer betont, dass die Markteinführung von hochautomatisiert fahrenden Fahrzeugen kein Wettrennen, sondern ein Marathon ist.“

Portland

Daimler Trucks North America (DTNA) fokussiert sich auf die Weiterentwicklung seiner Technologie für das automatisierte Fahren und deren Fahrzeugintegration für schwere Lkw. Das DTNA-Team in Portland arbeitet an einem Lkw-Chassis, das sich für hochautomatisiertes Fahren eignet – insbesondere aufgrund der Redundanz von Systemen, die nötig ist, um maximale Zuverlässigkeit und Sicherheit zu gewährleisten. DTNA koordiniert innerhalb der Autonomous Technology Group den Aufbau einer Infrastruktur für die operative Erprobung einer ersten Anwendung. Diese sieht ein Hauptkontrollzentrum sowie Logistik-Knotenpunkte vor. Diese sogenannten „Hubs“ befinden sich in einem Gebiet mit vielen Kunden und in unmittelbarer Nähe von Highways.

Podcast-Interview

Daimler Trucks und Autonomous Technology Group: Wie der Name schon vermuten lässt, bündelt Daimler Trucks die globalen Aktivitäten und Kompetenzen beim automatisierten Fahren von Lkw in dieser Gruppe. Ziel ist es, mit dieser neuen Einheit hochautomatisierte Lkw – also SAE-Level 4 – innerhalb eines Jahrzehnts zur Marktreife zu bringen. Ende 2019 sprach intellicar-Chefredakteur Jens Stoewhase mit Dr. Peter Vaughan Schmidt, Leiter des Bereichs, u.a. darüber, warum man Level 3 überspringen will. Das Interview hören Sie hier >>

Editor: Jens Stoewhase mit Pressematerial der Daimler AG

Autor: jst

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