VW-Konzern setzt bei Zukunftsthemen auf Plattform-Modell

Künftig sollen Fahrzeuge und Services aller Konzernmarken auf weitgehend einheitlichen technischen Grundlagen aufbauen. Die neue Plattform-Roadmap des Konzerns besteht aus vier Elementen: Hardware, Software, Batterie & Laden sowie Mobilitätsdienste.
Der Volkswagen Konzern hält offenbar am Ziel der Transformation zum führenden Anbieter für individuelle Mobilität im elektrischen und vollvernetzten Zeitalter fest. Dazu will das Unternehmen seine Plattformstrategie weiterentwickeln. Künftig sollen Fahrzeuge und Services aller Konzernmarken auf weitgehend einheitlichen technischen Grundlagen aufbauen. Die neue Plattform-Roadmap des Konzerns wurde nun vorgestellt, ist gleichzeitig nicht ganz und besteht aus vier Elementen: Hardware, Software, Batterie & Laden sowie Mobilitätsdienste. Auf diese Weise will der Volkswagen Konzern Komplexität reduzieren, Skaleneffekte und Synergien zwischen den Marken realisieren und die eingeleitete Transformation insgesamt beschleunigen. Um die Investitionen in Zukunftstechnologien sicherzustellen, wird der Konzern sein Kerngeschäft weiter fokussieren und seine finanzielle Basis stärken. Geld wird noch immer mit Autos verdient, das wird hiermit wieder deutlich.
Vorstandsvorsitzender Herbert Diess erklärte auf der Bilanzpressekonferenz, dass die Elektrifizierung und Digitalisierung das Auto schneller und radikaler als je zuvor verändern würden. Für beide Themen brauche es Skaleneffekte. Mit unserer Plattform-Roadmap wolle man das volle Potenzial des Konzernverbunds noch besser ausschöpfen. „Wir bündeln die Kräfte unserer starken Marken und können so Zukunftstechnologien noch schneller skalieren und für möglichst viele Menschen verfügbar machen“, hieß es von Diess.
Beim Thema Konnektivität und Software im Fahrzeug strebt Volkswagen in den kommenden Jahren Synergieeffekte über alle Marken an. Die Grundlagen dafür liefert die 2020 gegründete Car.Software-Org. mit dem Betriebssystem VW.OS. Version 1.2 folgt mit der Premium Platform Electric (PPE). Mit der Scalable Systems Platform (SSP) soll dann Version 2.0 konzernweit ausgerollt werden. Bis dahin soll der Anteil selbstentwickelter Software im Fahrzeug von heute 10 Prozent auf 60 Prozent steigen. Die Car.Software-Org. entwickelt auch die technischen Grundlagen für das autonome Fahren sowie für datenbasierte Geschäftsmodelle und neue Mobilitätsdienste.
Eines der vier Elemente der neuen Plattform-Roadmap besteht aus Mobilitäts- und anderen Dienstleistungen. Hierunter fallen unter anderem der Ridepooling-Service MOIA, das Carsharing-Angebot WeShare oder flexible Abo-Angebote der Volkswagen Bank. Mit der Entwicklung der Dienstleistungsangebot will sich Volkswagen weitere Kompetenzen aneignen, um sie gegebenenfalls mit Partnern weiterzuentwickeln.
Mit dem Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) verfügt Volkswagen bereits heute über eine reine Elektro-Plattform. Diese wird mit der Produktion in Europa, China und USA weltweit skaliert. Bis 2022 sollen konzernweit 27 Modelle auf Basis des MEB angeboten werden. Bereits im nächsten Jahr bringt der Konzern zudem erste Fahrzeuge auf Basis der Premium Platform Electric (PPE) mit mehr Beschleunigung, höheren Reichweiten und kürzeren Ladezeiten. Bis Mitte des Jahrzehnts will der Konzern mit der Scalable Systems Platform (SSP) die nächste Generation einer rein-elektrischen, voll-digitalen und hochskalierbaren Fahrzeugplattform entwickeln, auf der dann Modelle aller Marken und Segmente gebaut werden können. Darüber hinaus verfolgt Volkswagen ebenso für Batterie und Laden eine Plattform-Strategie.
Herbert Diess wird mit einem klaren Statement für die Strategie zitiert: „Auch in der neuen Welt der Mobilität wird Volkswagen der Plattform-Champion sein. Unsere Roadmap definiert dafür einen klaren Fahrplan. So beschleunigen wir unsere Transformation zum software-getriebenen Mobilitätskonzern. Diesen Weg beschreiten wir mit dem neu besetzten Vorstand kraftvoll und auf einer soliden finanziellen Grundlage. Das gute Abschneiden im Krisenjahr 2020 gibt uns dafür zusätzlichen Rückenwind.“
– ANZEIGE –