06.05.2020 - 17:22

Volvo Cars setzt auf LiDAR-Technik von Luminar

Volvo Cars vertieft die Partnerschaft mit Luminar. Mit der noch engeren Zusammenarbeit wollen die Unternehmen den Weg für das autonome Fahren ebnen. Die nächste Generation von Volvo Modellen ist hardwareseitig bereits darauf vorbereitet und wird dafür LiDAR-Technik von Luminar nutzen. Die mit Laserimpulsen arbeitenden Sensoren werden dabei ins Fahrzeugdach integriert.

Mit der künftigen Modellgeneration will Volvo einen weiteren großen Schritt machen: Der neue optionale „Highway Pilot“ ermöglicht autonomes Fahren auf Autobahnen – die entsprechenden Rahmenbedingungen vorausgesetzt. LiDAR-Technik bildet dabei die Grundlage für eine sichere Navigation und die Wahrnehmung von Hindernissen sowie anderen Objekten selbst in komplexen Umgebungen bei hohen Geschwindigkeiten und größeren Entfernungen, was Kamera und Radar allein nicht leisten können, heißt es seitens des Autobauers. Auf der künftigen SPA 2 Produktarchitektur basierende Fahrzeuge sind mit der für autonomes Fahren notwendigen Hardware ausgestattet, sobald die Software und die gesetzlichen Vorgaben es erlauben, kann diese zum Einsatz kommen. Die Software der Fahrzeuge lässt sich dabei in Zukunft bei noch mehr Funktionen „over the air“ aktualisieren, sodass weitere Funktionsbereiche mit aufgenommen werden können. Zum Hintergrund: In Deutschland gibt es aktuell keine Freigabe für ein solches System oberhalb von 60 km/h.

Die Technik soll aber auch künftige Fahrerassistenzsysteme verbessern, weshalb Volvo eine serienmäßige Einführung von LiDAR-Sensoren in künftigen Modellen prüft. „Das autonome Fahren kann viele Menschenleben retten, wenn es verantwortungsvoll und sicher eingeführt wird“, erklärt Henrik Green, Chief Technology Officer (CTO) bei Volvo Cars. „Wenn unsere Autos in Zukunft selbst sichere Entscheidungen treffen können, ist das ein wichtiger Schritt in diese Richtung.“

Die LiDAR-Sensoren von Luminar senden Millionen von Laserlichtimpulsen aus, um Objekte und deren Standorte genau zu erkennen. Hierfür wird die Umgebung dreidimensional abgetastet und eine temporäre Echtzeitkarte erstellt, ohne dass eine Internetverbindung erforderlich ist. Für den neuen „Highway Pilot“ wird die Sensortechnik von Luminar mit autonomer Antriebssoftware sowie den Kameras, Radargeräten und Back-up-Systemen für Lenkung, Bremsen und Batterieleistung kombiniert – allesamt Features, die in künftigen selbstfahrenden Volvo Fahrzeugen zum Einsatz kommen sollen. Ihr Zusammenspiel legt demnach das Fundament für sicheres, vollautonomes Fahren auf Autobahnen.

Die Nachricht von Volvo kommt gut eine Woche, nach dem Audi mitteilte beim autonomen Fahren zurückstecken zu wollen. Die Ingostädter geben laut Audi-Chefentwickler Hans-Joachim Rothenpieler die Pläne zur Einführung der Autonomiestufe 3 für den aktuellen A8 auf. Grund sei das Fehlen einer international einheitlichen gesetzlichen Regulierung – v.a. die Frage der Haftung bei einem Unfall sei häufig unklar.

Bei Volvo geht man offenbar einen anderen Weg und verbaut Hardware, die später mit Software aktiviert werden kann, wenn die entsprechenden rechtlichen Rahmenbedingungen passen könnten. „Bald wird ein Volvo in der Lage sein, autonom auf Autobahnen zu fahren, wenn die Technik des Fahrzeugs entscheidet, dass dies sicher ist“, ergänzt Henrik Green. „Zu diesem Zeitpunkt übernimmt der Volvo die Verantwortung für das Fahren. Der Fahrer kann sich entspannen und die Hände vom Lenkrad nehmen. Der Anwendungsbereich, in dem das Fahrzeug selbstständig unterwegs ist, kann durch drahtlose ‚Over the air‘-Updates erweitert werden, denn eine sichere Einführung des autonomen Fahrens kann für uns nur sukzessive erfolgen.“

Luminar Iris LiDAR for series production

Mit der engeren Zusammenarbeit wollen Volvo Cars und Luminar auch eine zunehmende Industrialisierung und Validierung der LiDAR-Technik für die Serienproduktion sicherstellen. Volvo Cars hat außerdem eine Vereinbarung zur möglichen Erhöhung seiner Minderheitsbeteiligung an Luminar unterzeichnet, ist aus einer entsprechenden Pressemitteilung zu entnehmen. Für das im Silicon Valley ansässige Unternehmen ist die Partnerschaft mit dem schwedischen Premium-Automobilhersteller ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Serienproduktion.

Autor: jst

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06.05.2020 17:48