08.12.2021 - 09:06

Stellantis stellt sich stärker in Richtung Software auf

Automobilhersteller Stellantis und der Zulieferer Foxconn wollen zusammen neue flexible Chips für die Automobilindustrie entwickeln und verkaufen. Zudem hat der OEM im Rahmen des „Stellantis Software Day“ seine Softwarestrategie für den Einsatz von Technologieplattformen der nächsten Generation präsentiert, die auf bestehenden vernetzten Fahrzeugfunktionen aufbaut. Bis 2030 soll so ein zusätzlicher Jahresumsatz von rund 20 Mrd. Euro erzielt werden.

Stellantis & Foxconn

Stellantis und die Hon Hai Technology Group („Foxconn“) wollen zukünftig gemeinsam eine Familie von speziell entwickelten Halbleitern zur Unterstützung von Stellantis und Drittkunden entwickeln. Dafür wurde aktuell eine unverbindlichen Absichtserklärung zur Gründung der Partnerschaft bekanntgegeben.

„Mit Foxconn wollen wir vier neue Chipfamilien schaffen, die über 80% unseres Halbleiterbedarfs abdecken und dabei helfen, unsere Komponenten deutlich zu modernisieren, die Komplexität zu reduzieren und die Lieferkette zu vereinfachen. Dies wird auch unsere Fähigkeit verbessern, Innovationen schneller umzusetzen und Produkte und Dienstleistungen in hohem Tempo zu entwickeln“, erklärte Carlos Tavares, CEO von Stellantis.

Diese Partnerschaft wurde im Rahmen des Stellantis Software Day 2021 angekündigt, bei dem das Unternehmen STLA Brain vorstellte, die neue Elektrik/Elektronik- und Softwarearchitektur, die 2024 auf den vier batterieelektrischen Plattformen von Stellantis – STLA Small, Medium, Large und Frame – auf den Markt kommt. STLA Brain ist demnach vollständig OTA-fähig und soll damit hochflexibel und effizient sein.

Die Zusammenarbeit soll Stellantis unterstützen, die Halbleiterkomplexität zu reduzieren, eine völlig neue Familie von speziell entwickelten Halbleitern für Stellantis-Fahrzeuge zu entwickeln und Fähigkeiten und Flexibilität in diesem Bereich auszubauen, der aufgrund der zunehmenden Software-Definition von Fahrzeugen immer wichtiger wird.

Die Partnerschaft soll das Know-how, die Entwicklungskapazitäten und die Lieferkette von Foxconn in der Halbleiterindustrie sowie die umfassende Automobilkompetenz von Stellantis und seine bedeutende Größe als Hauptkunde für das Unternehmen nutzen.

Diese neue Partnerschaft markiert die zweite Zusammenarbeit zwischen Stellantis und Foxconn. Im Mai gaben die Unternehmen das Joint Venture Mobile Drive bekannt, das intelligente Cockpit-Lösungen mit fortschrittlicher Unterhaltungselektronik, HMI-Schnittstellen und Dienstleistungen entwickeln wird, die die Kundenerwartungen übertreffen werden.

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Ebenfalls auf dem „Stellantis Software Day“ hat der Konzern seine Softwarestrategie für den Einsatz von Technologieplattformen der nächsten Generation präsentiert, die auf bestehenden vernetzten Fahrzeugfunktionen aufbaut. Dabei soll die Interaktion der Kundinnen und Kunden mit ihren Fahrzeugen auf ein neues Niveau gehoben werden. Bis 2030 will Stellantis so einen zusätzlichen Jahresumsatz von rund 20 Mrd. Euro erzielen.

Diese Transformation soll die Fahrzeuge von Stellantis von den heutigen elektronischen Architekturen auf eine offene Software-definierte Plattform überführen, die sich nahtlos in das digitale Leben der Kundinnen und Kunden einfügt. Sie erweitert im besten Falle die Möglichkeiten der Kundinnen und Kunden erheblich, innovative Funktionen und Dienste über regelmäßige Over-the-Air-Updates (OTA) hinzuzufügen.

„Unsere Elektrifizierungs- und Softwarestrategien werden unseren Wandel hin zu einem führenden nachhaltigen Mobilitäts-Technologieunternehmen unterstützen. Wir nutzen das mit Over-the-Air-Funktionen und -Diensten verbundene Geschäftswachstum und bieten unseren Kundinnen und Kunden das beste Erlebnis“, sagte Stellantis-CEO Carlos Tavares. „Mit den drei brandneuen KI-basierten Technologieplattformen, die 2024 auf den Markt kommen und auf den vier STLA-Fahrzeugplattformen bereitgestellt werden, werden wir die Geschwindigkeit und Agilität nutzen, die mit der Entkopplung von Hardware- und Softwarezyklen verbunden sind.“

Stellantis plant, bis 2025 mehr als 30 Milliarden Euro zu investieren, um seine Software- und Elektrifizierungstransformation umzusetzen.

Autor: jst

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