OEMs und Zulieferer gründen „The Autonomous“

Mit „The Autonomous“ entsteht eine branchenübergreifende Partnerschaft für automatisiertes Fahren. Mit dabei sind Arm, Audi, Denso, NXP, um gemeinsam Technologie für das sichere autonome Fahren zu entwickeln.
Führende Technologie- und Automobilunternehmen gehen eine Kooperation ein, um gemeinsam Spitzentechnologie für das sichere autonome Fahren zu entwickeln. Zu den Partnern zählen Arm, Audi zusammen mit CARIAD – dem Automotive-Software-Unternehmen des VW-Konzerns, Baselabs, CoreAvi, Denso, Five, das deutsche Fraunhofer IESE, NXP, das schwedische Royal Institute of Technology und TTTech Auto. Unter dem Dach von „The Autonomous“ wollen die Mitglieder dieser internationalen Arbeitsgruppe an einer sicheren Systemarchitektur für selbstfahrende Fahrzeuge arbeiten. Ziel der Zusammenarbeit ist es, Referenzlösungen für Sicherheitsstandards zu schaffen und so den Weg für die Massenproduktion von autonomen Fahrzeugen zu ebnen.
„Diese branchenübergreifende Zusammenarbeit ist der Ausgangspunkt für ein Umdenken in der Branche. Diese und weitere Partnerschaften werden dazu beitragen, die größten Hürden des vorherrschenden Wettbewerbs zu überwinden“, sagt Ricky Hudi, Chairman von The Autonomous. „Die Entwicklung des wirklich automatisierten Fahrens wird durch die vereinten Kräfte von Automobilherstellern, Tier-1-Zulieferern sowie Technologie- und Forschungsinstituten besser gelöst werden können. Daher ist ein vorwettbewerbliches Umfeld erforderlich, um sichere Technologien über Branchengrenzen hinweg zu entwickeln. Auf diese Weise schaffen wir die Grundlage für nachhaltiges Kundenvertrauen einschließlich Best Practices und branchenübergreifender Standards.“
Steigende Komplexität und Forschungskosten
Laut der Wirtschaftsberatung PWC sind die F&E-Kosten der Automobilhersteller durch die zunehmende Entwicklung elektrischer, vernetzter und autonomer Fahrzeuge deutlich gestiegen. In den USA und Asien stiegen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung um rund ein Drittel (auf 13 bzw. 28 Mrd. EUR), während sie in Europa im letzten Jahrzehnt um etwa 75 Prozent auf 42 Mrd. EUR anstiegen. Steigende Kosten sind jedoch nur eine der Herausforderungen für Unternehmen im Bereich des automatisierten Fahrens.
Fragen der Produkthaftung, sich neu entwickelnde technische Verfahrensweisen und die zunehmende Komplexität neuer Technologien erfordern Know-how in verschiedenen Bereichen, um bestehende Sicherheitsprobleme zu lösen. The Autonomous schlägt daher einen kollaborativen Ansatz vor, der alle relevanten Akteure der Branche zusammenbringt, um gemeinsam Empfehlungen, Spezifikationen und Best Practices zu entwickeln.
Eine sichere Fahrzeugarchitektur
Nach dem Auftakt im Jahr 2019 und Chapter Events im Jahr 2020 mit insgesamt mehr als 1.500 teilnehmenden ExpertInnen hat The Autonomous nun eine neue Form einer industrieweiten Zusammenarbeit mit der ersten Arbeitsgruppe „Safety & Architecture“ etabliert. Ziel ist es, konkrete Referenzlösungen für komplexe Sicherheitsfragen innerhalb der System-Architektur selbstfahrender Fahrzeuge zu definieren.
Dies beinhaltet Teilsysteme, die sich mit Sensoren sowie Systemen zur Fehlerbegrenzung verbinden, um den sicheren automatisierten Betrieb des gesamten Fahrzeugs zu gewährleisten. Die daraus resultierende Fahrzeugarchitektur soll als Basis für ein gemeinsames Verständnis innerhalb der Industrie dienen und somit autonom fahrende Mobilität schneller und effizienter Realität werden lassen.
Einladung zur Teilnahme
Die konsolidierten Ergebnisse der Arbeitsgruppe werden in Form von einem technischen Bericht veröffentlicht. Der soll den Wissenstransfer unterstützen und der Automobilindustrie konkrete Orientierungshilfen für die Serienproduktion sicherer autonomer Fahrzeuge geben. Die Abstimmung mit Standardisierungsgesellschaften wie ISO und IEEE stellt sicher, dass die Ergebnisse der Arbeitsgruppe eine Grundlage für sicherheitsrelevante Industriestandards darstellen.
The Autonomous positioniert sich als offene Plattform und lädt Industriepartner ein, Themen einzubringen. So sollen etwa weitere Arbeitsgruppen zu den wichtigsten Themen wie künstlicher Intelligenz, Cybersecurity oder zur Zulassung von autonomen Systemen gestartet werden. Die Arbeitsgruppe „Safety & Architecture“ ist somit der Startschuss für eine Reihe von Arbeitsgruppen. Die Community von The Autonomous umfasst VertreterInnen aus Industrie, Regierungen und Wissenschaft sowie aus disruptiven Unternehmen. Eine öffentliche Ankündigung zu den internationalen Arbeitsgruppen erfolgt am 29. September auf dem Hauptevent von The Autonomous.
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