15.01.2021 - 06:59

Mobilize – Renault startet neue Marke für Shared-Mobility-Konzepte

Die neue Renault-Geschäftseinheit Mobilize entwickelt und realisiert urbane Shared-Mobility-Lösungen für die Personen- und Güterbeförderung entsprechend dem Konzern-Ziel, CO2-Neutralität zu erreichen und eine Kreislaufwirtschaft zu etablieren. Der Prototyp EZ-1 ist das erste speziell für die Shared Mobility in der Stadt konzipierte Fahrzeug von Mobilize.

Im Rahmen der Präsentation der von Luca de Meo vorgestellten „Renaulution”-Strategie hat die Renault Gruppe ihre neue Mobilitätsmarke Mobilize aus der Taufe gehoben. Die neue Marke bündelt die Aktivitäten der Renault Gruppe in den Bereichen Mobilität, Energie und datenbasierte Lösungen und wendet sich an Kundinnen und Kunden, die nachhaltigere Shared-Mobility-Lösungen nutzen wollen. Dabei nutzt Mobilize unter anderem die Expertise von RCI Bank & Services. Die neuen Mobilitätsangebote berücksichtigen die sich verändernden Erwartungen von Endkunden, Unternehmen, Städten und regionalen Behörden.

Mobilize ist neben Renault, Dacia/Lada und Alpine eine der vier neuen Business Units der Renault Gruppe. Die neue Einheit soll über ein eigenes Engineering-, Qualitäts- und Designteam sowie ein eigenes Dienstleistungsangebot in den Bereichen Energie, Konnektivität und Mobilität verfügen.

Mobilize EZ-1

Mit dem Aufbau der neuen Marke will Renault auch ein passendes Fahrzeug anbieten. Mit dem Prototypen EZ-1 stellt Mobilize ein speziell für die urbane Shared Mobility konzipiertes Fahrzeug vor. Das kompakte Elektrofahrzeug für zwei Personen ist vernetzt: Es verfügt über einen schlüssellosen Zugang und interagiert mit den Nutzenden über deren Smartphone. Renault setzt wohl auf ein hybrides Abrechnungssystem bei der Nutzung des EZ-1: Die Userinnen und User zahlen nur für das, was sie nutzen. Abgerechnet werden allein die Fahrzeit oder die zurückgelegten Kilometer.

Mehr als Sharing

Mobilize soll zukünftig auch flexible Mobilitätsdienstleistungen für Personen und Güter anbieten, die an die individuellen Erwartungen von Kundinnen und Kunden, Unternehmen sowie Kommunen angepasst werden und das traditionelle Modell des Autobesitzes ergänzen sollen. Durch Kreislauf- und Sharing-Ökonomien werden Güter effizienter genutzt – so will Mobilize zu einer nachhaltigeren Zukunft beitragen.

Darüber hinaus soll Mobilize mit den mehr als 6.000 Renault-Händlern in Europa in der Lage sein, Mobilitätslösungen für eine Nutzungsdauer von einer Minute bis zu mehreren Jahren in Städten und Gemeinden großflächig anzubieten. Mobilize soll auch sein bestehendes Portfolio an Mobilitäts- und Energie-Startups weiter nutzen, um gemeinsam die besten Lösungen zu entwickeln, heißt es von Renault.

Der französische Autobauer will mit Mobilize auf drei besondere Herausforderungen der Automobilindustrie reagieren:

  • Verringerung der Lücke zwischen Fahrzeugnutzung und -kosten – im Schnitt bleiben Automobile derzeit zu 90 Prozent der Zeit ungenutzt,
  • Verbesserung des Restwerts – derzeit sinkt der Wert eines Neufahrzeugs in drei Jahren um über 50 Prozent,
  • Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen.

Mobilize kann auf die Expertise der Renault Gruppe bei Fahrzeugdesign und -herstellung zurückgreifen. So soll die Marke eine Reihe zweckmäßig konzipierter Fahrzeuge auf den Markt bringen. Modular, robust und elektrisch. Das Ziel dieser Fahrzeuge sei es demnach, die wichtigsten Anforderungen für Carsharing, Ride-Hailing, Last-Mile-Delivery und On-Demand-Transit erfüllen.

Über die RCI Bank & Services wird Renault den Zugang zu Finanzierungslösungen und Dienstleistungen für Mobilize anbieten. Aktuell ist die Rede von Abonnements und Leasing bis hin zu Pay-as-you-go. Auf diese Weise lassen sich flexible Kosten für den Flottenbetrieb realisieren.

Um eine optimale Nutzungsquote der Fahrzeuge zu erreichen, will Mobilize eng mit Partnern wie der Renault Software Factory zusammenarbeiten und das offene System „Software Republique“ nutzen. Das Renault-Team hinter der Marke „Software Republique“ soll moderne Algorithmen und Software entwickeln , die eine bessere Vorhersage der Nutzernachfrage und eine effektivere Fahrzeugzuweisung ermöglichen. Mobilize zielt darauf ab, die Fahrzeugnutzung um mindestens 20 Prozent zu erhöhen.

Sollten die Fahrzeuge nicht mehr einsatzfähig sein, werden sie von den Wartungs- und Recyclingservices in der Renault Re-Factory am Standort Flins übernommen. Sind die Batterien der Elektrofahrzeuge nicht mehr für den Einsatz im Fahrzeug geeignet, werden sie von Mobilize recycelt und erhalten ein zweites Leben als stationäre Energiequelle. Mobilize soll außerdem in die Entwicklung eines Energie-Ökosystems aus intelligenten Ladelösungen und fortschrittlichen Energiespeicherlösungen invvestieren. Sie könnten später für Smart Islands, Stadtteilprojekte oder Stadtentwicklungsprogramme eingesetzt werden.

Renaulution

Die von Luca de Meo vorgestellte neue Strategie soll Renault zu einer Technologiemarke mit dem Ansatz eines umfassenden Ökosystems werden lassen. So will man weltweit führende Mobilitäts-OEMs und Zulieferer der nächsten Generation hervorzubringen, heißt es in einer Pressemitteilung dazu. Dieses Ökosystem mit dem Namen „Software République” soll es Renault sowie auch anderen Gründungsmitgliedern und zukünftigen Partnern ermöglichen, gemeinsam Kompetenzen zu entwickeln, europäisches Know-how aufzubauen und die Unabhängigkeit in Schlüsseltechnologien von Big Data bis Elektronik zu verteidigen. Mit der Hilfe dieses Ökosystems will Renault seine Fahrzeuge mit führenden Systemen für künstliche Intelligenz und Cybersicherheit ausstatten können.

Gleichzeitig soll Renault eine Servicemarke werden, die in den eigenen Fahrzeugen die beste Konnektivität und die besten High-Tech-Services anbietet. Im Jahr 2022 will Renault My Link einführen, ein neues Infotainment-System mit Google-Integration. Neben Volvo und Polestar führt lässt auch Renault nun Google fest ins Fahrzeug einziehen.

Renault Fahrzeuge sollen zukünftig jeden Tag dazulernen und dadurch mit der Zeit an Intelligenz und Wert gewinnen. Zudem sollen sie auch ein längeres Autoleben haben als bisher. Denn mit der Re-Factory in Flins (Frankreich) wird Renault versuchen, den Konsumzyklus zu durchbrechen und einen dauerhaften Mehrwert bis zum endgültigen Ende der Lebensdauer der Fahrzeuge zu schaffen. Das Werk will zukünftig mehr als 100.000 Gebrauchtwagen pro Jahr aufbereiten sowie Diesel-Lkw auf Biogas und reine E-Antriebe umrüsten. Renault hat außerdem eine Strategie für die Wiederverwendung und das Ende der Lebensdauer von Batterien, wodurch ganz neue Geschäftsfelder und Werte entstehen. Generell will sich der Konzern auch im Bereich Elektromobilität und Wasserstoff noch breiter aufstellen.

Autor: jst

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