31.01.2020 - 07:51

Bosch präsentiert Zahlen 2019 und setzt weiter auf neue Mobilität

Bosch hat seine vorläufigen Zahlen für das Jahr 2019 vorgelegt. Unterm Strich verbucht das Unternehmen einen Erlösrückgang um 1,1 Prozent, der jedoch wechselkursbedingt entstanden sein soll.

Bei der Präsentation der vorläufigen Geschäftszahlen ordnete Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, die Position des Konzerns ein: „Die breite Aufstellung des Unternehmens wirkt angesichts dieser Herausforderungen stabilisierend und hilft, bestehendes Geschäft auszubauen und neues zu erschließen. Trotz der herausfordernden wirtschaftlichen Lage investieren wir weiter in wichtige Wachstumsfelder.“

Mobilität der Zukunft und Wandel

Bosch hält weiterhin an der eigenen Vorstellung von der Zukunft der Mobilität fest. Laut Bosch-Boss Denner wird die Mobilität von morgen „nicht nur elektrifiziert und automatisiert sein, sondern auch vernetzt und personalisiert“ sein. Aufgrund seines vielfältigen Portfolios sei Bosch wie kaum ein anderes Unternehmen auf die verschiedenen Szenarien und Entwicklungen vorbereitet. Der Weg zur Mobilität der Zukunft stellt die Automobilbranche aus Sicht von Denner allerdings vor zentrale Herausforderungen. Erstens verhinderten emotionale Debatten um das Auto eine faktenorientierte, differenzierte Sicht auf den Straßenverkehr. Zweitens benötige die Branche mehr Zeit, um den Wandel zu bewerkstelligen. Drittens verschärfe die Konjunktur den strukturellen Veränderungsbedarf der Branche. Bosch rechnet damit, dass die globale Automobilproduktion 2020 das dritte Jahr in Folge schrumpfen wird. Das Unternehmen erwartet in diesem Jahr einen weiteren Rückgang von 2,6 Prozent auf weltweit noch rund 89 Millionen Fahrzeuge – gegenüber 2017 fast 10 Millionen Einheiten weniger. Bosch stellt sich auf ein gleichbleibendes Niveau in den kommenden Jahren ein und rechnet nicht vor 2025 mit einer Steigerung der globalen Automobilproduktion.

Mobilität der Zukunft und Chancen

„Die Mobilitätswende bringt nicht das Mobilitätsende – schon gar nicht das Ende des Autos“, da scheint sich Dr. Denner aktuell sicher. Der Konzern will sich zum führenden Anbieter für Mobilitätslösungen aufstellen. Denner: „Der fundamentale Umbruch der Automobilbranche birgt große Chancen für Bosch.“ Dazu zähle der künftig steigende Mobilitätsbedarf. Um fast 50 Prozent soll laut dem Weltverkehrsforum ITF bis 2030 der weltweite Personenverkehr gegenüber 2015 ansteigen. „Das Auto bleibt auf absehbare Zeit Verkehrsmittel Nummer eins – mit besten Voraussetzungen, ein noch sichereres, komfortableres und klimafreundlicheres Verkehrsmittel zu werden“, erklärte der Bosch-Chef. Eine Sichtweise, die sicherlich nicht überall geteilt wird. Das Gegenteil ist jedoch auch noch nicht bewiesen.

Auch neue Technologien wie das Internet der Dinge (IoT), künstliche Intelligenz (KI) oder die Brennstoffzelle werden die Mobilitätswende weiter voranbringen, glaubt man bei Bosch. Bosch profitiere hier von seinem frühen Einstieg in diese Entwicklungen. Neue Fahrzeughersteller auf dem Markt der Elektromobilität benötigen darüber hinaus verstärkt Komplettlösungen statt Komponenten. Denner: „Mehr Systemgeschäft bedeutet für uns als Vollanbieter Umsatzpotenzial in Milliardenhöhe.“ In Bezug auf den Trend zu mehr Elektronik und Software in Fahrzeugen sieht sich Bosch gut aufgestellt: Der Markt für softwareintensive Elektroniksysteme wird nach Einschätzung des Unternehmens bis 2030 jährlich um 20 Prozent wachsen. Bosch investiert in die Software-Entwicklung etwa 3,7 Milliarden Euro im Jahr und beschäftigt inzwischen 30.000 Software-Entwicklerinnen und Entwickler.

KI-Schulungsprogramm

Die Qualifizierung der Mitarbeiter ist für den Bosch-Chef ein strategischer Erfolgsfaktor zur Bewältigung der aktuellen und kommenden Herausforderungen. Neben den regulären Investitionen in die Weiterbildung der Belegschaft legt Bosch ein neues Schulungsprogramm zu KI für nahezu 20.000 Mitarbeiter auf. Es beinhaltet Trainingsformate für Führungskräfte, Entwicklungsingenieure und KI-Entwickler auf drei unterschiedlichen Niveaus. Zudem schließe das Programm Leitlinien für den verantwortungsvollen Umgang mit KI ein.

Wachstumsfelder

Bosch will sein bestehendes Geschäft ausbauen und neue Geschäftsfelder erschließen. Allein für die Elektromobilität, einschließlich der Brennstoffzelle, wendet Bosch in diesem Jahr 500 Millionen Euro auf. In das automatisierte Fahren fließen mehr als 600 Millionen Euro, nochmals 100 Millionen Euro in vernetzte Mobilitätslösungen. Zudem hat Bosch 600 Millionen Euro seit 2015 in den Ausbau seiner Aktivitäten rund um das Internet der Dinge gesteckt. Dazu zählen unter anderem der neue Bosch IoT Campus in Berlin oder die Erweiterung des Geschäfts für vernetzte Industrie.

Bosch will weiterhin auf neue Technologien auch für wichtige Umsatzpotenziale in Milliardenmärkten setzen. Zuletzt hatte man den Einstieg in Serienentwicklung eines Fernbereichs-Lidars vermeldet, damit wolle man das eigene Angebotsportfolio für das autonome Fahren vervollständigen.

Editor: Jens Stoewhase mit Pressematerial der Robert Bosch GmbH

Autor: jst

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