20.04.2021 - 08:18

Technologien aus der Games-Branche in der Automobilentwicklung

Porsche Engineering entwickelt mit Game Engines das intelligente Fahrzeug der Zukunft. Zum Einsatz kommen diese Software-Pakete u.a. zur virtuellen Entwicklung und Erprobung hochautomatisierter Fahrfunktionen. Das verkürzt die Entwicklungszeiten, spart Kosten und macht Mobilität sicherer. Im Porsche Car Configurator sollen Game Engines Kunden zukünftig bei der Konfiguration ihrer Fahrzeuge im Handel unterstützen.

Game Engines erzeugen fotorealistische Bilder und sorgen für physikalisch korrektes Verhalten von Objekten in Computer- und Videospielen. Porsche Engineering setzt diese Software-Pakete unter anderem zur virtuellen Entwicklung und Erprobung von hochautomatisierten Fahrfunktionen ein.

„Game Engines kommen dabei neben künstlicher Intelligenz eine entscheidende Rolle zu. Sie trainieren Fahrerassistenzsysteme mit synthetischen Sensordaten. So können jedes Szenario und jede Eventualität im Detail durchgespielt werden“, erklärt Dirk Lappe, technischer Geschäftsführer von Porsche Engineering.

Die Algorithmen von Fahrerassistenzsystemen benötigen viel Training und Absicherung – und trotzdem tritt bei realen Testfahrten nicht jedes erforderliche Ereignis auf. „Die mithilfe von Game Engines simulierten Fahrten haben den Vorteil, dass sie sich beliebig oft wiederholen lassen, kontrollierbar sind und weniger Zeit beanspruchen“, so Lappe. Neben rein realen und virtuellen Erprobungen realisiert Porsche Engineering auch Mischformen: ein reales Fahrzeug kann etwa auf virtuelle Objekte reagieren.

Der Einsatz von Game Engines reicht über das Training von Fahrerassistenzsystemen hinaus: In der Fahrzeugkonstruktion werden sie eingesetzt, um die Anzahl der realen Prototypen zu reduzieren und damit Zeit und Kosten zu sparen. Porsche Engineering nutzt hierfür das hausintern entwickelte Visual Engineering Tool. Damit können auf Basis von CAD-Daten und einer Augmented Reality (AR)- oder Virtual Reality (VR)-Brille beispielsweise Fragen zur optimalen Anordnung von Bauteilen schnell und kostengünstig geklärt werden.

Auch das Kauf-Erlebnis der Kundinnen soll durch Game Engines in Zukunft weiter gesteigert werden. Aktuell testet Porsche einen sogenannten Virtual Reality Car Configurator. Damit sehen KundInnen in Porsche Zentren zukünftig über einen Gaming-PC mit angeschlossener VR-Brille eine nahezu fotorealistische, dreidimensionale Simulation ihres konfigurierten Fahrzeugs.

Mit den neuen Entwicklungsmethoden halten auch neue Typen von MitarbeiterInnen Einzug in die Automobilindustrie. „Software-Entwickler mit Gaming-Hintergrund prägen die Zukunft der Mobilität ebenso wie Maschinenbau-Ingenieure und KI-Experten“, erklärt Lappe weiter. „Das intelligente und vernetzte Fahrzeug entsteht durch die Kombination aus erstklassiger Automotive-Expertise mit Software-Kompetenz. Wir sind Autofreaks, die es gleichzeitig lieben, zu programmieren.“

Autor: jst

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