08.10.2020 - 07:12

Škoda setzt auf KI und App bei After Sales

Noch präzisere technische Diagnosen im Servicebereich – dafür setzt Škoda auf KI. Dabei zeichnet die KI-App ,Sound Analyser‘ für Smartphone oder Tablet Pkw-Betriebsgeräusche auf und gleicht sie mit hinterlegten Klangmustern ab. 245 Škoda-Händler in 14 Ländern testen die App aktuell im Praxisbetrieb.

Mit dem ,Sound Analyser‘ testen bei Škoda die Abteilung After Sales und das DigiLab eine neue Smartphone-App. Sie soll dabei unterstützen, anstehenden Wartungsbedarf mithilfe Künstlicher Intelligenz schnell und präzise zu identifizieren. Das Programm nimmt die Betriebsgeräusche des jeweiligen Fahrzeugs auf und gleicht sie mit hinterlegten Klangmustern ab. Kommt es dabei zu Unstimmigkeiten, ermittelt die App über einen Algorithmus, wodurch sich diese Abweichungen möglicherweise ergeben und wie sie sich womöglich beheben lassen. Im besten Fall könnte die App dazu beitragen, die Effizienz im Bereich der Fahrzeugwartung zu erhöhen, Werkstattaufenthalte zu verkürzen und eine noch höhere Kundenzufriedenheit zu erzielen.

Der ,Sound Analyser‘ nutzt Technologien aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz und soll so zuverlässig, eindeutig und schnell den aktuellen Zustand von Verschleißteilen beurteilen und auf nötige Wartungsarbeiten hinzuweisen. Dazu bezieht das Programm verschiedene fahrzeugspezifische Parameter mit ein und analysiert das Nutzungsprofil des jeweiligen Pkw. So erleichtert ,Sound Analyser‘ den Servicetechnikern, die für die Nutzung der App lediglich ein handelsübliches Smartphone oder Tablet benötigen, eine präzise Diagnostik, erklärt man bei Škoda selbst.

Die Nutzung soll einfach möglich sein: Das Betriebsgeräusch des Fahrzeugs lässt sich mithilfe der App über das Smartphone aufnehmen. In einem nächsten Schritt vergleicht ein Algorithmus die Aufzeichnung mit hinterlegten Klangmustern und liefert auf dieser Basis eine konkrete Beschreibung des ermittelten Ergebnisses. Aktuell erkennt die App bereits zehn Muster mit einer Genauigkeit von über 90 Prozent, darunter Baugruppen wie das Lenkgetriebe, den Kompressor der Klimaanlage oder die Kupplungen des Direktschaltgetriebes (DSG). Gleichzeitig wird die App auf die Erkennung weiterer Klangmuster konditioniert.

Als technische Basis nutzt der ,Sound Analyser‘ neuronale Netzwerkalgorithmen. Die App wandelt die Tonaufnahme zunächst in ein Spektrogramm um, das Schallsignale bildlich darstellt. Mithilfe Künstlicher Intelligenz wird diese Darstellung anschließend mit den hinterlegten Werten abgeglichen, um Abweichungen zu identifizieren. Auf dieser Grundlage klassifiziert die App eventuell anstehenden Wartungs- oder Reparaturbedarf nach vorher festgelegten Modellen.

Die Smartphone-App läuft seit Juni 2019 im Versuchsbetrieb in 14 Ländern, darunter auch auf den Märkten Deutschland, Russland, Österreich oder Frankreich. Insgesamt beteiligen sich 245 Škoda Händler an dem Pilotprojekt. Sie liefern maßgeblich die Klangaufnahmen für den ,Lernprozess‘ der Software und tragen so unmittelbar zur Weiterentwicklung des Programms bei. Die schrittweise Einführung von Technologien zur Ermittlung akustischer Abweichungen vom Normalzustand eröffnet im Bereich der sensorgestützten Predictive Maintenance künftig zahlreiche Möglichkeiten, zudem lässt sich die Online-Verbindung des Fahrzeugs nutzen, um im Bedarfsfall direkt einen Termin bei der zuständigen Werkstatt zu vereinbaren.

Wenn es nach dem Autobauer geht,  dann soll KI eine Schlüsselrolle bei der weiteren Digitalisierung spielen. Škoda hat sie als Eckpfeiler der eigenen Strategie 2025 fest eingeplant. Dabei soll die KI neben Proodukten und Prozessen auch den Bereich der Dienstleistungen weitertreiben. Dabei sieht man die Technologien als Option zum Beispiel für die Verbesserung personalisierter Kundenerlebnisse.

Autor: jst

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08.10.2020 07:23