23.09.2021 - 08:54

Conti stellt AMR-Fahrzeuge vor

Continental zeigt auf dem ITS World Congress (11. bis 15. Oktober in Hamburg) Roboter-Fahrzeuge für die Mobilität von morgen. Drei sogenannte AMR-Fahrzeuge sind als Prototypen auf dem Messestand des Zulieferers zu erleben: der Lieferroboter Continental Corriere, der Landwirtschaft-Roboter Continental Contadino und ein Roboter für den Einsatz in der Intralogistik entwickelt.

Im Oktober findet der ITS World Congress in Hamburg statt. Der Kongress versteht sich als internationale Branchenplattform innovativer Lösungen für intelligente Transportsysteme. Auch Continental ist als Aussteller dabei und stellt Robotik-Technologien vor, die den Menschen in verschiedenen Einsatzgebieten unterstützen sollen. Drei sogenannte AMR-Fahrzeuge – Autonomous Mobile Robots – sollen als Prototypen auf dem Messestand zu sehen sein: Der Continental Corriere ist ein kleiner Lieferroboter für den Transport von Lebensmitteln oder Paketen im urbanen Raum. Der Continental Contadino wiederum ist ein Landwirtschaft-Roboter, der autonom säen, pflanzen und düngen kann. Der dritte Roboter wurde für den Einsatz in der Intralogistik entwickelt, also für die Unterstützung in Produktionswerken oder Logistikzentren, heißt es vom Konzern selbst.

Corriere – liefern und transportieren im urbanen Raum

Der knapp 40 Kilogramm leichte und rund 30 Zentimeter hohe Lieferroboter Corriere ist bereits in Singapur im Testeinsatz. Dort transportiert er Essen von einem Restaurant zum lokalen Standort von Continental. Dabei sammelt das Unternehmen wesentliche Erfahrungen für einen späteren Serieneinsatz. Das Gefährt sei demnach ideal für Einsätze auf der letzten Meile: für den Transport von Lebensmitteln, Medikamenten oder kleineren Paketen zu den EndkundInnen. Eine Mobilitätslösung wie der Corriere soll demnach den innerstädtischen Verkehr signifikant entlasten können, wenn Menschen für den Liter Milch, das Lunch-Paket oder eine Bestellung in der Apotheke eben nicht mehr ins Auto steigen, meint man bei Conti.

Der Lieferroboter bewegt sich dabei autonom und autark durch den Straßenverkehr. Dafür ist er mit Technologien ausgerüstet, die sich bereits in der Auto-Mobilität bewährt haben. Lidar-Sensorik und Kameras zum Beispiel, die in ähnlicher Form bereits in Systemen für automatisiertes Fahren in Pkw zum Einsatz kommen, dazu kommt eine selbstlernende Software. Das Fahrzeug erkennt FußgängerInnen und deren Laufrichtung, überquert Ampelkreuzungen und passt sich unauffällig dem allgemeinen Verkehrsfluss an. Continental will auf dem ITS-Kongress zudem ergänzend ein zentrales Flottenmanagement präsentieren, mit dem sich auch ein Schwarm von Roboter-Fahrzeugen im Großeinsatz intelligent betreiben lassen soll.

Contadino – intelligente Landwirtschaft

Contadino arbeitet autonom im Flottenverband und dient quasi als persönlicher Butler für jede Pflanze auf dem Feld, so Continental in der Pressemitteilung dazu. Für den Outdoor-Einsatz in der Landwirtschaft hat Continental demnach ebenfalls einen Lösungsansatz in der Entwicklung. Der Contadino ist etwas größer als der innerstädtische Lieferroboter Corriere, mit einem maximalen Gewicht von 100 Kilogramm. Er soll aber noch immer signifikant leichter als übliche Landwirtschaftsmaschinen sein. Die kompakten Maße und das geringe Gewicht – dazu kommt noch beispielsweise ein Säh-, Pflanz- oder Dünge-Modul bei einem Gesamtgewicht des Contadino von rund 250 Kilogramm – sollen eine schonende Bearbeitung des Bodens ermöglichen.

Bodenverdichtung durch schweres Gerät ist ein Problem in der Landwirtschaft, das zu einer abnehmenden Bodenqualität und somit geringeren Erträgen führen kann. Der Contadino arbeitet autonom im Flottenverband. Durch ein neues Satelliten-Kommunikationssystem (Real Time Kinematics Global Networking Satellite System) und die Vernetzung zum Beispiel mit Wetter-Apps kann der autonome Roboter jede Pflanze auf bis zu drei Zentimeter exakt und gezielt ansteuern. So kann, mit Daten zur Bodenbeschaffenheit und Niederschlagsmenge, jede Pflanze individuell gedüngt werden und der Ertrag Ressourcen-schonend im besten Falle gesteigert werden. Continental stellt mit dem Contadino eine robuste Robotics-Plattform mit offenen Software- wie Hardware-Schnittstellen vor, für die auch Drittparteien individuelle Arbeitsmodule entwickeln können sollen.

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AMR – für die Logistik in der Produktion

Eher hinter den Kulissen arbeitet Continentals autonomer Intralogistik-Roboter. Hier automatisiert er den Materialfluss in Produktionswerken, Lagerhallen oder Logistikzentren. Das Fahrzeug ist ebenfalls mit bereits bekannten Technologien bestückt: Lidarsensoren zur 360-Grad-Erfassung des Umfelds, 3D-Kamerasysteme, eine intelligente Software sowie ein optionaler Ultra-Wide-Band-Transmitter zum exakten Live-Tracking des AMR im Flottenverbund. Das Fahrzeug führt eigenständig Transportaufträge aus, kann Hindernisse umfahren und Alternativ-Routen errechnen. Auch hier kann ein optionales Flottenmanagement eine größere Flotte an AMR koordinieren.

Continental entwarf – nach eigenen Angaben – das autonom agierende Fahrzeug zunächst aus Eigennutz: IngenieurInnen des Zulieferers fanden keine geeignete Lösung am Markt, um Materialfluss und Handling von schweren Produktkomponenten in den eigenen Werken effizienter zu gestalten. „Wir haben eine maßgeschneiderte Robotics-Lösung entwickelt, die nun in Continentals Werken für hydraulische Bremssysteme in der Slowakei und im chinesischen Changshu bei Shanghai sehr erfolgreich in den Produktionsalltag integriert ist. Diese Intralogistik-Lösung wird ab nächstem Jahr mit erreichter Serienreife auch externen Kunden angeboten werden“, erklärt Pierre Pomper, Leiter des Segments Autonomous Mobile Robots bei Continental.

Autor: jst

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23.09.2021 08:39