26.05.2020 - 07:54

EnBW geht unter die Carsharer

Der Energieversorger EnBW hat in Ehingen ein Pilotprogramm für einen Carsharing-Dienst gestartet. Aktuell können zwei Renault Zoe über den neuen EnBW-eigenen Carsharer Twist ausgeliehen werden. Ab Sommer sollen außerdem zwei Vässla Elektroroller zur Verfügung stehen.

Car-Sharing erfreut sich insbesondere in Städten deutschlandweit steigender Beliebtheit. Mit Elektromobilen will die EnBW-Beteiligung ‚twist mobility‘ die Idee auch außerhalb der Ballungsräume verbreiten und startete deshalb in Ehingen am 20. Mai 2020 ein Pilotprojekt. Von dem erhofft sich auch Oberbürgermeister Alexander Baumann wichtige Erkenntnisse für die Mobilität der Zukunft.

Auf neun Monate ist der Test angelegt, für den an der Ladesäule auf dem Parkplatz des Landratsamts zunächst zwei Renault Zoe bereitstehen. Je nach Fahrweise bieten die fünftürigen Kleinwägen mit großem Stauraum bei 136 PS Leistung und 140 km/h Höchstgeschwindigkeit bis zu 385 Kilometer Reichweite. Für immerhin 80 Kilometer reicht die Batterie der bis zu 45 km/h schnellen Vässla E-Scooter, die ab dem Sommer angeboten werden sollen. Die Mietgebühr beträgt in der Testphase sechs Euro die Stunde oder maximal 45 Euro am Tag. Erst ab Kilometer 201 werden zusätzlich je 16 Cent berechnet. Der Zugang erfolgt über eine Smartphone-App, die Anmeldung kostet einmalig 10 Euro. Die Roller sind für 10 ct pro Minute und 25 Euro am Tag verfügbar.

Zu den wesentlichen Merkmalen des Pilotversuchs gehört die Auswertung der Nutzungsdaten. Die erfolgt laut Thomas Stäbler, Leiter des Regionalzentrums Oberschwaben der Netze BW, „strengstens anonymisiert“. Wie viele Ehinger nutzen wie oft und zu welchen Uhrzeiten das Angebot und aus welchen Altersschichten kommen sie? Dienen die Fahrten eher kleinen Erledigungen im Stadtgebiet oder kommt es auch zu vielen Touren ins Umland oder sogar zu Fernstrecken? „Bei Tests mit E-Mobilität in Privathaushalten gab es bereits eine Reihe von Überraschungen“, erläuterte Stäbler. „Die Erfahrungen aus Ehingen dienen als Grundlage, um später weiteren Städten und Gemeinden solche Angebote machen zu können“.

Auf der Suche nach einem Testgebiet hatte die EnBW in Ehingen quasi „offene Türen eingerannt“, betont der Oberbürgermeister. „Als ‚Nachhaltige Stadt‘ geht es uns natürlich auch um intelligente Lösungen für eine zukunftsfähige und umweltbewusste Mobilität“. Mit dem Rundum-sorglos-Paket von ‚twist‘ ließe sich ohne großen Aufwand und eigenes Risiko der Einstieg ins kommunale Car-Sharing ausprobieren. „Zudem können auch wir dabei einiges über die Bedürfnisse in unserer Bürgerschaft lernen“. Natürlich wünscht sich der Rathauschef, „dass möglichst viele Ehinger jetzt das Angebot annehmen“.

Zum Leistungspaket für die Stadt gehört zunächst die für den Betrieb erforderliche Hard- und Software, wie die Telematik oder die Einrichtung des Buchungssystems. Mithilfe von Kooperationen stellt ‚twist‘ marktübliche Services wie die Kunden-Hotline oder ein Schadensmanagement bis hin zum Ersatzfahrzeug sicher. Die junge Firma ist eine Ausgründung aus dem Innovationsbereich der EnBW in Kooperation mit dem Start-up Spezialisten Bridgemaker mit Sitz in Berlin. Sie gilt als erster nationaler Anbieter für elektromobilitätsbasiertes Fahrzeug-Sharing, der sich komplett an den Bedürfnissen kleiner und mittlerer Städte und Gemeinden orientiert.

Das Ehinger Car-Sharing steht ab sofort zur Verfügung. Die Nutzung funktioniert über eine Smartphone-App, mit deren Hilfe erfolgen auch Registrierung, Führerscheinvalidierung sowie die Bezahlvorgänge. Jedes Elektrofahrzeug ist mit der EnBW mobility+ Ladekarte ausgestattet. Sie ermöglicht den kostenlosen Zugang zu weit über 30.000 Ladepunkten in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Autor: jst

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26.05.2020 07:19