07.07.2016 - 17:14

Testregion für autonomes Fahren – Karlsruhe erhält Zuschlag

Das Verkehrsministerium von Baden-Württemberg hat entschieden: Das Testfeld zum vernetzten und automatisierten Fahren wird in Karlsruhe etabliert. Mit an Bord ist das Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Die Testregion soll sich bis nach Bruchsal und Heilbronn erstrecken. Auf diesem Testfeld können Firmen und Forschungseinrichtungen zukunftsorientierte Technologien und Dienstleistungen rund um das vernetzte und automatisierte Fahren im alltäglichen Straßenverkehr erproben.

Im Testfeld sollen Forschung und Anwendung ebenso wie Autobranche und IKT-Industrie verzahnt werden. Es soll Reallabor für Konzepte, Methoden und Geschäftsmodelle des autonomen und vernetzten Fahrens entstehen. Gleichzeitig will man die Forschung zu den gesellschaftlichen und technischen Herausforderungen in der Mobilität noch näher an die Anwendung führen.

Professor Holger Hanselka, Präsident des KIT, und Karlsruhes Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup sind natürlich begeistert. Professor J. Marius Zöllner, Vorstand des federführenden FZI Forschungszentrum Informatik am Karlsruher Institut für Technologie will mit allen Partnern aus Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft die Ausgestaltung bereits in zwölf Monaten mit dem ersten Probelauf starten können.

Bruchsal und Heilbronn freuen sich ebenfalls über die Entscheidung der Landesregierung. Die beiden Kommunen sind durch den Forschungscampus Bruchsal sowie die Testfelder für automatisierte Logistik und Nutzfahrzeuge in Bruchsal und Heilbronn in das Karlsruher Vorhaben eingebunden.

Heilbronn wird einen Streckenabschnitt von rund 7,5 km für autonomes Fahren bereitstellen und entsprechend ausrüsten. Stadt und Hochschule Heilbronn versprechen sich zudem Synergien mit dem Pilotprojekt „Automatisierte Logistik im urbanen Raum“, das auch Ausstellungsteil der Bundesgartenschau im Jahr 2019 in Heilbronn sein wird.

Ein Konsortium wird nun mit dem Aufbau des Testfelds noch in diesem Jahr beginnen. In zwölf Monaten ist der erste Probelauf geplant und in 17 Monaten will Karlsruhe dann in den regulären Betrieb übergehen, sodass ab dann Nutzer in Karlsruhe autonome Systeme testen können. Der Betrieb des Testfeldes soll dann mindestens fünf Jahre erfolgen. Die Aufgaben der Testfeld-Betreibergesellschaft übernimmt der Karlsruher Verkehrsverbund.

Das baden-württembergische Verkehrsministerium wird für Konzeption, Planung und Ausbau des Testfelds dem Karlsruher Konsortium 2,5 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Das Konsortium selbst sowie die assoziierten Partner und Industriepartner bringen zusätzlich Eigenmittel von rund 4,2 Millionen Euro in das Vorhaben ein.

Auf dem Karlsruher Testfeld können künftig Firmen und Forschungseinrichtungen zukunftsorientierte Technologien und Dienstleistungen rund um das vernetzte und automatisierte Fahren im alltäglichen Straßenverkehr erproben, etwa automatisiertes Fahren von Autos, Bussen oder Nutzfahrzeugen wie Straßenreinigung oder Zustelldienste. Zudem lassen sich die regulatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen fortschreiben. Das Konsortium will die gewonnenen Erkenntnisse aus dem Testfeld auch in weitere Regionen in Baden-Württemberg übertragen.

Die Strecken des Testfelds umfassen von urbanen Bereichen mit gemischtem Fahrzeug-, Fahrrad- und Fußgängerverkehr über Parkhäuser, Wohngebiete, Landes- und Bundesstraßen bis hin zu Autobahnabschnitten nach Stuttgart und Heilbronn alle relevanten Straßentypen und Verkehrsbedingungen.

Die Projektpartner sind das FZI Forschungszentrum Informatik, die Stadt Karlsruhe, die Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft und das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB.

Autor: Jens Stoewhase mit Pressematerial der Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

Autor: jst

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07.07.2016 17:38