25.01.2018 - 09:33

Bosch, Vodafone und Huawei: Cellular-V2X unterstützt Abstandstempomaten

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Die Partner Bosch, Vodafone und Huawei testen auf dem digitalen Versuchsfeld A9 das direkte Kommunizieren von vernetzen Autos untereinander und verbessern mit dessen Hilfe bestehende Assistenzsysteme. So teilen die Modelle per 5G-Mobilfunk z.B. in Echtzeit Informationen zu geplanten Fahrmanövern. Abstandstempomaten können die eigene Fahrt dann frühzeitig drosseln und kritischen Situationen vorbeugen.

Freitagnachmittag auf der A9 bei München, dichter Verkehr, volle Konzentration: Immer wieder scheren andere Fahrzeuge vor dem Auto ein und zwingen den Fahrer zu abrupten Bremsmanövern – die Ursache für viele Unfälle, zähen Verkehr und Stress beim Autofahren. Intelligenter Mobilfunk sorgt hier für Entspannung und kann helfen, kritische Fahrsituationen zu entschärfen, noch bevor daraus womöglich Unfälle werden.

Die Technologie heißt Cellular-V2X (Vehicle-to-Everything), die Kommunikation eines Autos mit anderen Fahrzeugen und dem Umfeld per Mobilfunk. Seit Februar 2017 erproben Bosch, Vodafone und Huawei die neue, leistungsstarke Technologie im Livebetrieb. Getestet wird auf der Autobahn A9 in Bayern mit ersten 5G-Testmodulen. Die Unternehmen zeigen erstmals, dass auch Fahrerassistenzfunktionen wie die adaptive Abstands- und Geschwindigkeitsregelung ACC von der direkten und nahezu verzögerungsfreien Datenübertragung profitieren können.

Bisher wurde Cellular-V2X als Echtzeit-Warnsystem beim Spurwechsel auf der Autobahn oder bei einem unvorhersehbaren Bremsvorgang des vorausfahrenden Fahrzeugs getestet. ACC warnt den Fahrer nicht nur, es gibt auch automatisch Gas und bremst. Der neue Mobilfunk soll damit ein Wegbereiter für automatisiertes Fahren werden. Auf dem Weg zum vollvernetzten Straßenverkehr müssen Fahrzeuge lernen, miteinander zu kommunizieren und Daten direkt auszutauschen. Diese direkte Kommunikation liefert zusätzliche Informationen, was beispielsweise in nicht einsehbaren Kreuzungsbereichen, auf der Fahrbahn hinter der Bergkuppe oder auf der Autobahn neben und hinter dem eigenen Auto passiert.

Weiter sehen als Sensoren reichen

ACC hält die vom Fahrer eingegebene Geschwindigkeit und dank eines Radarsensors auch den eingestellten Abstand zum Vordermann. Ein plötzlich einscherendes Fahrzeug erkennt der Abstandstempomat, sobald es der Detektionsbereich des Radarsensors erfasst. Kommunizieren Autos mit Cellular-V2X direkt und in Echtzeit miteinander, ist das früher möglich. Über Mobilfunk senden vernetzte Fahrzeuge Informationen wie ihre Position und Geschwindigkeit direkt an alle Fahrzeuge im Umkreis von mehr als 300 Metern – ohne Umwege über die Basisstationen und nahezu ohne Zeitverzögerungen.

Damit kennt ein Fahrzeug das Fahrverhalten der Anderen um sich herum. Schert etwa ein Auto plötzlich vor dem eigenen Fahrzeug ein, weiß das ACC, was gleich passiert – noch bevor der Fahrer selbst oder der Radarsensor es erfassen. Daraufhin passt das Auto seine Geschwindigkeit früher als bisher automatisch an, sodass das einscherende Fahrzeug nahtlos die Spur wechseln kann. Sobald wieder ausreichend Platz zum Vordermann besteht, beschleunigt ACC automatisch bis auf das eingestellte Wunschtempo. Das macht Autofahrten selbst bei dichtem Verkehr noch entspannter und es verhindert abruptes Abbremsen und Beschleunigen. Der Verkehr wird insgesamt flüssiger und effizienter, weil Fahrzeuge vorausschauend und komfortabel mitschwimmen.

Autor: Jens Stoewhase mit Pressematerial der Robert Bosch GmbH

Autor: jst

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